Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 2,3, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Die beiden von Deutschland zum einen mit- zum anderen allein verschuldeten Weltkriege haben direkt wie indirekt enorme Schulden hinterlassen. Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Tilgung dieser Schulden durch die Bundesrepublik Deutschland, die durch eine Erklärung von Bundeskanzler Konrad Adenauer am 6. März 1951 die Schulden des Deutschen Reichs als dessen Rechtsnachfolger übernahm. Dabei soll entwickelt werden, in welchem Rahmen diese Regelungen getroffen wurden, wie deren Inhalte aussahen und bis wann welcher Teil der Verbindlichkeiten gedeckt wurde. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt nach einer kurzen Beschreibung der Ausgangssituation bei der Gründung der BRD und der Unterteilung der Folgelasten nach dem Untergang des Deutschen Reichs in Vor- und Nachkriegsschulden auf deren Umgang nach den Festlegungen entsprechend des Londoner Schuldenabkommens. Danach folgt die Behandlung weiterer, von den Londoner Ergebnissen unabhängigen, monetären Folgelasten. Dazu gehören die Unterstützung bzw. Entschädigung Israels und Dänemarks genauso wie die Verrechnung von Reparationen mit beschlagnahmten deutschen Vermögenswerte im Ausland sowie eine kurze Darstellung der Ereignisse bezüglich der finanziellen Folgelasten nach der Wiedervereinigung, um das Kapitel abzurunden. Im Schluss werden die Ergebnisse noch einmal übersichtlich zusammengefasst und es wird versucht, die Frage zu beantworten, wie hoch die Gesamtsumme der finanziellen Folgelasten des Deutschen Reichs für die Bundesrepublik bis zur Wiedervereinigung war beziehungsweise bis heute ist. Dabei wird nicht streng chronologisch vorgegangen, da z.B. im zweiten Kapitel über die verschiedenen Voraussetzungen zur Gründungszeit der BRD geschrieben wird, während im späteren Verlauf noch auf Entwicklungen, die bis in die Kaiserzeit zurückreichen, eingegangen wird. Hauptliteratur für die Arbeit waren die beiden Schriften Entscheidungen sowie Aussenpolitik und Auslandsschulden von Hermann J. Abs, der sich als Verhandlungsführer der deutschen Delegation in London direkt an der Quelle der Ereignisse befand. Dazu war das Buch Triebkräfte des deutschen Wiederaufstiegs von Henry C. Wallich sehr hilfreich, dass zwar einerseits durch sein Erscheinen 1955 aus heutiger Sicht mit Blick auf die historischen Entwicklungen veraltet scheint, andererseits aber auch zeitnah die Ereignisse aus Sicht eines Amerikaners beschreibt.
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