Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,0, Universität Rostock (Historisches Institut), Veranstaltung: Migration in Deutschland nach 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand der Arbeit ist die Flucht von Menschen aus der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR in die westlichen Besatzungszonen bzw. die Bundesrepublik Deutschland. Die Abwanderung aus der SBZ bzw. DDR bedeutete für die Migranten eine völlige Loslösung von ihren bisherigen Lebensverhältnissen. Sie alle mussten beruflich wie sozial einen Neuanfang wagen. Zudem war die Übersiedung oft keine völlig frei gewählte Alternative, durch staatliche Maßnahmen oder wirtschaftliche Zwangslagen sahen sich viele geradezu zu diesem Schritt gedrängt. Diese mehrere Millionen Teilnehmer umfassende Migration begann schon vor Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 und setzte sich im Wesentlichen bis August 1961 fort. Der Bau der Berliner Mauer, der am 13. August dieses Jahres begann, setzte zwar der Massenmigration ein jähes Ende, bedeutete aber kein völliges Erliegen der Fluchtbewegung. Zunächst gilt es zu klären, wer an dieser Wanderungsbewegung teilnahm. Waren diese Menschen in der Mehrheit unterdrückte Opfer des stalinistischen Terrorregimes, oder, wie die DDR-Propaganda versuchte zu suggerieren, vielmehr ideologisch ungefestigte Opfer eines Menschenhandels im Dienste des kriegerischen westdeutschen Imperialismus? Um diese Frage zu beantworten, wird anschließend die innere Zusammensetzung der Wanderungsbewegung in verschiedene Kategorien analysiert. Dies führt im Weiteren zu den Motiven, die zum Verlassen der SBZ/DDR geführt haben. Bei einer so weitreichenden Entscheidung, wie dem möglicherweise endgültigen Verlassen der Heimat, müssen in der Regel gute Gründe vorgelegen haben. Wie diese Motive und ihre Gewichtung bei den Übersiedlern vorlagen, soll der dritte Abschnitt klären. Anschließend stellt sich die Frage, wie die betroffenen Territorien bzw. Staaten mit einer massenhaft erfolgenden Abwanderung und, auf der anderen Seite, einer ebensolchen Zuwanderung umgingen. Wie und mit welchen Mitteln versuchte die DDR dem Abstrom von Menschen aus ihrem Gebiet zu begegnen und welche Maßnahmen ergriff seinerseits der Westen, um den Zustrom zu bewältigen; wie erfolgreich waren die jeweiligen Aktionen? Besonderen Einfluss auf die Eingliederungsmöglichkeiten von Zuwanderern hat in jedem Falle die Fähigkeit der Wirtschaft, Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen. Welche Rolle die Zuwanderer auf dem Arbeitsmarkt der Bundesrepublik gespielt haben, soll demzufolge auch geklärt werden.