Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Umgang mit Heterogenität in der Schule, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn es um die Förderung von hochbegabten Schülern geht, ist es immer wieder erstaunlich, dass für viele Personen die erste Frage, die sie sich dabei stellen, nicht „Wie kann ich Begabte am besten fördern?“ lautet, sondern: „Ist es prinzipiell sinnvoll, dass begabte Schüler gefördert werden?“ Sie gehen davon aus, dass Begabte den anderen Schülern gegenüber schon genug Vorzüge genießen und es überflüssig ist, ihnen noch zusätzlich Zeit, Aufmerksamkeit und Engagement zu widmen. Nach meiner Meinung ist dies der falsche Ansatz. Viel zu häufig kann man an deutschen Schulen beobachten, dass der Unterricht für einen imaginären Durchschnittsschüler konzipiert wird. Dabei sind alle Anstrengungen nur darauf gerichtet, den Schülern, deren Leistungen diesen Anforderungen nicht gerecht werden, zu helfen, dieses Durchschnittslevel zu erreichen. Wenn man sich Staaten ansieht, die traditionell über einen sehr hohen Bildungsstandard verfügen und bei der PISA-Studie regelmäßig die obersten Plätze belegen, wie etwa Schweden und Finnland, so wird man feststellen, dass dort versucht wird, jeden Schüler nach seinen Begabungen optimal zu fördern, unabhängig davon, ob es sich dabei um einen lernbehinderten, einen hochbegabten oder einen durchschnittlich begabten Schüler handelt. In dieser Arbeit soll gezeigt werden, auf welche Art und Weise die Förderung von begabten Schülern gelingen kann. Zu diesem Zwecke wird zunächst knapp geklärt, was man unter dem Begriff „Begabung“ zu verstehen hat und welche Methoden benutzt werden, um eine Begabung zu diagnostizieren. Danach werden die am häufigsten angewandten Methoden der Förderung, also die Akzeleration, das Enrichment sowie die innere und äußere Differenzierung, theoretisch erklärt. Zuletzt wird an den Beispielen des Elsa-Brändström-Gymnasiums und der Laborschule Bielefeld gezeigt, wie die theoretischen Grundlagen dort praktisch in die Tat umgesetzt werden. Als primäre Literaturgrundlage dienen die Werke „Begabungsförderung in heterogenen Lerngruppen. Materialien zur Diagnostik, Förderpläne und Anregungen für die Unterrichtspraxis“, herausgegeben von Katrin Höhmann (2005), „Heterogenität in Schule und Unterricht. Handlungsansätze zum pädagogischen Umgang mit Vielfalt“, herausgegeben von Sebastian Boller, Elke Rosowski und Thea Stroot (2007) und „Unser Kind ist hochbegabt“ von Franz J. Mönks und Irene H. Ypenburg (1998).