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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Fotografie und Film, Note: 1, Universität Bremen (Kulturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den frühesten Zeiten bestand ein besonderes Interesse an fremden Völkern, deren Erscheinungsbild und allgemeiner Lebensweise. Noch bevor man überhaupt der außereuropäischen Völker ansichtig wurde, gab es im Volksglauben bereits den Topos des wilden Menschen. Im Mittelalter betonte man die Andersartigkeit der Menschen, die jenseits des christlich-europäischen Raumes wohnten. Es herrschten die Darstellungen von Fabelwesen, Monstren oder…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Fotografie und Film, Note: 1, Universität Bremen (Kulturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den frühesten Zeiten bestand ein besonderes Interesse an fremden Völkern, deren Erscheinungsbild und allgemeiner Lebensweise. Noch bevor man überhaupt der außereuropäischen Völker ansichtig wurde, gab es im Volksglauben bereits den Topos des wilden Menschen. Im Mittelalter betonte man die Andersartigkeit der Menschen, die jenseits des christlich-europäischen Raumes wohnten. Es herrschten die Darstellungen von Fabelwesen, Monstren oder menschlichen Missgestalten. In der Scholastik des 13. Jahrhunderts beschäftigte man sich sogar mit der Frage, ob man die Pygmäen zu Menschen rechnen könnte. „Die dort lebenden Menschen stellte man sich zumeist als fabelhafte Monstren vor. Auf den weißen Flecken der Karten und auf ihren Umrandungen finden sich Gestalten mit einem Bein, den Kopf zwischen den Schultern, die Ohren so lang, dass man das Gesicht damit bedecken konnte, Hermaphroditen, oder sonst wie von der Schöpfung hervorgebrachte Missbildungen. Dorthin zu gelangen, galt als mühsam und gefahrvoll – die See als Tummelplatz gieriger Ungeheuer, der Mensch als Spielball entfesselter Naturgewalten“. Die angsterregenden Beschreibungen oder Bilder von Monstern, Barbaren oder Wilden galten dem Zweck der Abgrenzung, der Wahrung von Identität und Territorialität und nicht zuletzt zur Legitimation eigener Superioritätsansprüche. Auch mit den ersten Entdeckungsreisen im beginnenden 16. Jahrhundert fand die Mythisierung keineswegs ihr Ende. Die zur Publikation geeinigten Bilder von den außereuropäischen Völkern, wurden meistens von den heimischen Künstlern angefertigt. Diese Künstler richteten sich fast ausschließlich nach den Berichten der Reisenden, da sie selbst die fremden Länder nicht bereist haben. In dieser Zeit herrschten zwei Stereotypen: eines Wilden, der als Vertreter eines reinen Naturzustandes gesehen war, und eines grausamen und unzivilisierten Fremden. Für diese beiden Stereotype wurden die Abbildungen orgiastischer Menschenfresserei charakteristisch.