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Die französische Sexualmoral in
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird die in „Las Nuevas Andanzas y Desventuras de Lazarillo de Tormes“ von den französischen Zirkusakrobaten gelebte Moralität analysiert und mit den sexuellen Moralvorstellungen des französischen Staates, seit der Trennung von Kirche und Staat im Zuge der Französischen Revolution von 1789, als auch mit denen Spaniens zurzeit der Franco Diktatur in historischen Bezug gesetzt und interpretiert. Abschließend wird eine These zur…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird die in „Las Nuevas Andanzas y Desventuras de Lazarillo de Tormes“ von den französischen Zirkusakrobaten gelebte Moralität analysiert und mit den sexuellen Moralvorstellungen des französischen Staates, seit der Trennung von Kirche und Staat im Zuge der Französischen Revolution von 1789, als auch mit denen Spaniens zurzeit der Franco Diktatur in historischen Bezug gesetzt und interpretiert. Abschließend wird eine These zur persönlichen Wertung des Autors hinsichtlich dieses Themas formuliert. In dem Roman „Las Nuevas Andanzas y Desventuras de Lazarillo de Tormes”, aus dem Jahre 1944 bedient sich Camilo José Cela, der Begründer des schockierenden Realismus, dem tremendismo, der Gattung des 1554 anonym in Spanien veröffentlichten Schelmenromans „Lazarillo de Tormes“ und belebt ihn hinsichtlich der Thematik - Spanien im 20. Jahrhundert - wieder. In seinen Werken setzt Cela sich kritisch mit dem Bürgerkrieg und der Nachkriegszeit in Spanien auseinander und gerät mehrfach in Schwierigkeiten mit der Zensur. In „Las Nuevas Andanzas y Desventuras de Lazarillo de Tormes“ begegnet der Protagonist, ein Pícaro namens Lázarro, unterschiedlichen Herren auf seinen Reisen, wie zum Beispiel dem Büßer, Don Felipe oder dem Apotheker, Don Roque. Er lebt für eine gewisse Zeit mit ihnen zusammen und dient ihnen bis er weiterzieht. Im sechsten Kapitel des Romans (mit welchem sich diese Arbeit vornehmlich befasst) trifft Lázarro auf eine Gruppe französischer Zirkusakrobaten. Lázarro verspürt in diesem Kapitel zum ersten Mal in seinem Leben eine körperliche Anziehung zu einer Frau, Violette, obgleich er diese für ihre unmenschliche Art töten möchte. Gleichzeitig aber empfindet er tiefe platonische Liebe für die Französin, Marie, die trotz der schlechten Behandlung durch ihre Landsleute sich nicht beklagt und ihr Leid im Stillen erträgt. Die von Cela dargestellte Leichtlebigkeit und die unmoralische Lebensweise der französischen Akrobaten drücken die damalige Auffassung des meinungsbildenden Teils Spaniens, der katholischen Kirche und der Falange, über Frankreich aus. La derecha tradicional und die Falange in Spanien charakterisierten Frankreichs moralische Haltung als sittenlos und abscheulich. Das konservative und von der katholischen Kirche in seinen moralischen Werten bestimmte Spanien war bemüht jeglichen ’sündhaften’ Einfluss seines Nachbarlandes zu unterbinden, um das Wertesystem des eigenen Staates nicht zu gefährden.