Der Titel ist etwas irreführend, wie immer bei Otto Jägerberg. Er will den Leser hinters Licht führen. In der kurzen Titelgeschichte geht es beileibe nicht um eine Spielhalle sondern um einen jugendlichen und etwas beschränkten Bankräuber, den nun wiederum die neue Filialleiterin der Sparkasse
hinters Licht führt. Erst im letzten Satz erfährt der Leser, dass ihr Mann in der Spielbank arbeitet, was…mehrDer Titel ist etwas irreführend, wie immer bei Otto Jägerberg. Er will den Leser hinters Licht führen. In der kurzen Titelgeschichte geht es beileibe nicht um eine Spielhalle sondern um einen jugendlichen und etwas beschränkten Bankräuber, den nun wiederum die neue Filialleiterin der Sparkasse hinters Licht führt. Erst im letzten Satz erfährt der Leser, dass ihr Mann in der Spielbank arbeitet, was für die Geschichte aber völlig belanglos ist.
Die 233 Seiten bieten zahlreiche dieser grotesken Gedichte und Kürzestgeschichten, wobei die Themenvielfalt schier unerschöpflich ist. Ob Fußballweltmeister Deutschland, Buttermilch, Stalin, Ringelsöckchen, Kakerlaken, Kirchensteuer, Kafka oder schlechtes Benehmen - Jägersberg nimmt die Themen des Alltags aufs Korn und blickt quasi hinter die Kulissen. Heiter und nachdenklich. Mitunter wird man an Hebels oder Brechts Kalender-geschichten erinnert. Man kann das Buch an jeder beliebigen Stelle aufschlagen und findet einen klugen Gedanken oder eine ungewöhnliche Sichtweise. Da arbeitete ein Mann im dunklen Anzug zusammen mit dem Papst in einem Büro. Während der Papst ständig mit Polen telefonierte, war die Funktion des Anderen unbekannt. Es war Gott.