Humorvoll legen Michièl Muffa und Stefano Conte di San Donà di Piave die Vorgaben der großen Religionen zum Wert der Frau dar, wobei sie niemals vergessen, darauf hinzuweisen, dass sie zu diesem Thema alles beweisen können. Sie müssen deshalb den beiden gar nichts glauben. Wie bei der Existenz Gottes, die man auch nicht glauben muss, dürfen Sie alles in Frage stellen, solange Sie selbst auch nur annähernd glaubhaft machen können, dass Sie eindeutig richtiger liegen. Es geht um Toleranz, dulden, das Gehenlassen eines Übels, weil dem zur Wahrung der Ordnung Berufenen der Verzicht auf ein Eingreifen klüger erscheint als der Versuch des Unterdrückens. Toleranz kann zum Indifferentismus führen: Vermeintliche Toleranz, im Venezianischen LA FEMMINA DEL BUE, die Frau des Ochsen geheißen. Die Entwicklung des Frauenbildes wurde zu allen Zeiten begleitet von Lehrmeinungen der Kirchen. Diese wurden den Männern fast immer als zwingende Lebens- und Verhaltensregeln im Umgang mit Frauen aufgetischt, teils mit, teils ohne körperliche Gewalt, jedoch immer mit der Maßgabe, dass FRAU kein Mensch sei und dass FRAU sittliche Mängel und Defizite mangels Menschsein in den Grenzen einer religiös-moralischen Männer-Welt besäße.
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