Falsche Vorstellungen und Vorurteile zur Rolle der Frau in den Religionen gibt es zuhauf und viele davon haben sich seit Jahrhunderten nicht verändert. Noch immer werden Frauen unter Berufung auf religiöse Schriften unterdrückt. Dabei hat die Frau stets noch am ehesten in den Religionen einen Anwalt gefunden und besonders das Judentum und das Christentum sie mehr als alle anderen Religionen aus den Fesseln der Versklavung befreit. Auch wenn sie der Frau freilich nicht immer in derselben Weise ihr Wohlwollen geschenkt haben und schenken, so basieren sie auf einer prinzipiellen Anerkennung gleicher Würde von Mann und Frau. Dass die Theorie nicht immer konform geht mit der Praxis und gute Absichten auch negative Auswirkungen haben können, zeigt auch das moderne Gender-Mainstreaming: Während dem Judentum und dem Christentum die Gleichwertigkeit von Mann und Frau zugrunde liegt, wird heute darüber hinaus vielfach deren Gleichartigkeit behauptet und gefordert. Diese Ideologie, die geboren ist aus dem Bestreben, der Frau in letzter Konsequenz gerecht zu werden, zerstört gleichzeitig das Bild der Frau. Ideologien sind Konstrukte. Daher sind sie letztlich immer destruktiv.
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