Ein Roman, der alles vereint - von gefühlvoll-sentimental, über Schauergeschichte bis hin zum unfreiwillig Komischem: Die intelligente und schöne Julie d’Aiglemont heiratet einen mittelmäßigen und grobschlächtigen Offizier. Nach Ernüchterung verfällt sie in Schwermut, findet schließlich einen Seelenverwandten im englischen Arzt Lord Grenville, der sie schon seit langem liebt. Dieser stirbt aus gesellschaftlichen Zwängen und für die Ehre der Frau; aber er stürzt sie auch in ungekannte Leiden. Erst durch eine erwiderte Liebe zum jungen Diplomaten Charles de Vandenesse erfährt sie wieder das Glück. Der Gatte der inzwischen Dreißigjährigen duldet das stillschweigend. Julie und Charles bekommen ein Jungen. Julies Tochter Hélène bereitet ihr ein weiteres Unglück: Sie stößt den vorgezogenen kleineren Bruder ins Wasser. Er stirbt. Später flieht Hélène mit einem Mann, der enbenfalls einen Mord beging. Den Todesstoß erhält die alternde Julie im Konflikt mit ihrer jüngsten Tochter Moïna, die nicht die Liebe zum Sohn Vandenesses aufgeben will aus Unkenntnis, dass es ihr Halbbruder ist. 'Sie. kennen dann jeden Preis der Liebe und freuen sich ihrer in der Furcht, sie zu verlieren: ihre Seele ist noch schön durch die eben entschwindende Jugend und ihre Leidenschaft erstarkt durch die Ahnung einer sie erschreckenden Zukunft.' (Honore de Balzac zur dreißigjährigen Frau)