Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,0, Universität Rostock (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Am zwanzigsten Juli setzten diese Männer ihr Leben aufs Spiel, um ein Zeichen in der Welt zu setzen und ihr das andere Deutschland zu zeigen. Dieses Attentat war das letzte von 42, die seit 1921 auf Hitler verübt oder versucht wurden. Es war das Folgenreichste, denn die Vergeltungen reichten über die eigentlichen Attentäter hinaus und trafen mit der „Aktion Gewitter“ auch Menschen, die die Nazis als potentielle Gegenelite fürchteten. An dieser Tat war aber nicht nur eine „kleine Gruppe ehrgeiziger, gewissenloser und zugleich verbrecherischer, dummer Offiziere“ beteiligt, von der Hitler anfangs ausging. Während der Ermittlungen der Gestapo offenbarten sich die weiten Kreise der Zusammenarbeit, die sich unter den verschiedenen Widerstandskreisen etabliert hatte, so dass eine eigene „Sonderkommission 20. Juli“ einberufen wurde. Liest man über Widerstandsbewegungen oder hört man von ihnen in der Schule, so erscheint der Widerstand als eine männerdominierte Sphäre. Namentlich bekannt ist in den meisten Fällen einzig Sophie Scholl als weibliches Mitglied der Weißen Rose. Dazu tritt die Wertschätzung für den Einsatz von Frauen im Rahmen des kommunistischen Widerstandes. Im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli ist aber ausschließlich die Rede von den Männern des 20. Juli, die auch in der Literatur immer wieder begegnet. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die Organisatoren und Ausführenden der Tat zwar ausschließlich Männer waren, als solche waren sie aber verheiratet und hatten Ehefrauen und meistens auch Kinder. Der familiäre Hintergrund und das weibliche Umfeld dieser Männer wurden bisher vernachlässigt, denn es waren ja die Männer, die ihr Leben geopfert hatten. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass diese Männer ihre Frauen in die Politik, in den Strudel des Widerstandes und in seine Tragödie mit hineinzogen. Ziel dieser Arbeit soll es deshalb sein, einen Blick auf die Frauen zu werfen, die im Zusammenhang zum 20. Juli standen: Sekretärinnen, Ehefrauen, Helferinnen.6 Dabei stehen die Fragen im Vordergrund, aus welchen Gründen sie gegen das Regime waren, was sie taten, wie viel sie von den Aktivitäten ihrer Männer wussten, was ihnen in Folge des 20. Juli geschah und wie sie als Verräterfrauen nach dem Tod ihrer Männer weiterlebten, um abschließend beantworten zu können, ob sie bisher zu Recht nicht beachtet wurden oder doch als Widerständler eigenen Rechts gelten können.