Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Bayreuth, Sprache: Deutsch, Abstract: Klar und nachvollziehbar werden hier die komplexen Beziehungen in Hartmanns von Aue Iwein aufgeschlüsselt. Eine umfassende Forschungsübersicht erleichtert ein schnelles Einarbeiten in die vielen Facetten der Thematik. Aussagekräftig wird die These des Autors mit verständlichen Argumenten Schritt für Schritt entwickelt. Der Text bietet eine überzeugende Perspektive auf einen Dauerbrenner der germanistischen Forschung und verweist damit gleichzeitig auf andere Perspektiven. Mit Lunete wird im höfischen Roman Iwein Hartmanns von Aue eine Figur präsentiert, an der sich die germanistische Forschung abarbeitet. Ihre Funktion für den Roman wurde dabei genauso kontrovers diskutiert, wie ihr Charakter unterschiedlichste Bewertungen erfahren hat. Einigkeit herrscht dagegen bezüglich Lunetes herausragender Rolle und Wichtigkeit für den Roman. Diese Arbeit zeigt auf, dass Lunete eine konsistent höfische Figur ist, durch deren geschickten Einsatz der Erzähler das widersprüchliche Abhängigkeitsverhältnis zwischen Iwein und Laudine in eine Partnerschaft als Landesherrscher auflöst. Zuerst wird die gegenseitige Abhängigkeit Iweins und Laudines ausführlich erläutert. Dann wird die Paradoxie in diesem Verhältnis aufgezeigt, das sich durch Lunetes Handeln in eine glückliche Ehegemeinschaft wandelt. Dabei wird auch Lunetes eigene Verstrickung in die Abhängigkeiten dargestellt. Dass Lunete den ganzen Roman über eine ungebrochen höfische Figur ist, wird anhand der höfischen Tugenden, die Lunete selbst verkörpert, aufgezeigt und von der Darstellung Lunetes als Bewahrerin der höfischen Tugenden anderer Figuren gestützt. Am Ende wird die Intention hinter Lunetes Handeln auf der Erzählerebene verortet und damit als Instrument des Erzählers zur Vermittlung zwischen Iwein und Laudine identifiziert.