In den 1970er Jahren trat die Frauengesundheitsbewegung als kreative feministische Strömung in Erscheinung, die das männlich dominierte Gesundheitssystem radikal infrage stellte. Ausgehend von aktivistischen Selbstzeugnissen und Interviews können Anliegen, Ziele und Aktionsformen des Protestes von einst genauer beleuchtet werden. In den Schilderungen zwischen Aufbegehren und Professionalisierung zeigt sich: Kritik kann als Politikum dieser sozialen Bewegung gelten. Susanne Boehm legt eine erste gebündelte Betrachtung der bundesdeutschen Frauengesundheitsbewegung vor, die exemplarisch an einem Gesundheitszentrum Berlins ansetzt und zugleich den größeren Diskurs erhellt.
»Boehm [hat] eine gründliche Arbeit vorgelegt, die bald zum Standardwerk über die Geschichte des FFGZ avancieren dürfte und zudem deutlich macht, inwieweit die Entwicklung des Zentrums exemplarisch ist und zwar nicht nur für die Frauengesundheitsbewegung, sondern in Manchem auch für autonome linke Initiativen der 1970er Jahre überhaupt.« Rolf Löchel, www.literaturkritik.de, 04.09.2024 Besprochen in: https://pub.uni-bielefeld.de, 24.05.2024 Dr. med Mabuse, 265 (2024)