Das diesjährige Shakespeare-Jubiläum (400. Todestag am 23. April) neigt sich seinem Ende zu, da hat der Deutsche Taschenbuch Verlag noch einmal mit einer Überraschung nachgelegt, mit einem alten Manuskript, das nun zweifelsfrei dem großen englischen Dramatiker zugeschrieben werden konnte. Nun ist
der Text unter dem Titel "Die Fremden" auf Deutsch erschienen. Angesichts der Flüchtlingssituation,…mehrDas diesjährige Shakespeare-Jubiläum (400. Todestag am 23. April) neigt sich seinem Ende zu, da hat der Deutsche Taschenbuch Verlag noch einmal mit einer Überraschung nachgelegt, mit einem alten Manuskript, das nun zweifelsfrei dem großen englischen Dramatiker zugeschrieben werden konnte. Nun ist der Text unter dem Titel "Die Fremden" auf Deutsch erschienen. Angesichts der Flüchtlingssituation, zeige er eine erstaunliche Aktualität, sagte der zeitgenössische Shakespeare-Übersetzer Frank Günther.
Der Text ist Teil eines um 1600 geschriebenen Stückes über „Sir Thomas Morus“. In England herrscht unter der Bevölkerung tiefes Misstrauen gegen die Hugenotten, die als Flüchtlinge aus dem benachbarten Frankreich kamen. Die Abneigung äußert sich z.B. auch in fremdenfeindlichen Flugblättern. Morus redet nun in einer bewegenden Ansprache seinen Landsleuten ins Gewissen. Der schmale dtv-Band bringt den Text im englischen Original und in einer Günther-Übersetzung.
Die historischen Hintergründe zur Gegenwart sind zwar nur begrenzt vergleichbar, trotzdem verweist Heribert Prantl in seinem Vorwort „Wenn wir Flüchtlinge wären“ gerade auf diesen aktuellen Zusammenhang. Frank Günther beleuchtet dagegen in seinem Nachwort „Kurioser Text mit kurioser Geschichte“ die historischen und die Shakespeare-Hintergründe des Textes.