Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,3, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Jahr 1989 gilt gemeinhin als der Endpunkt der sozialistischen Selbstzerstörung und als Deutschlands zweite Chance im Zuge der Selbstbefreiung durch die Bevölkerung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Die Berliner Mauer als „antifaschistischer Schutzwall“ verlor mit den Ereignissen vom 9. November 1989 endgültig an Bedeutung und stellte daraufhin ein Monumentum des Versagens des Kommunismus dar. Es ist eine List des Schicksals, dass dieses aus deutscher Perspektive geschichtsträchtige und bedeutungsschwere Datum des 9. Novembers einen weiteren Wendepunkt deutscher respektive europäischer Geschichte markiert. Unter Berücksichtigung der finanziellen Engpässe des SED-Regimes und des Revitalisierungsversuchs der kommunistischen Herrschaft durch Gorbatschow, die neben der Aufgabe der Breschnew-Doktrin auch innenpolitische Liberalisierungs- und Demokratisierungstendenzen vorsah, müssen dann auch die inneren Entwicklungen der DDR im Jahre 1989 analysiert werden. Die Öffnung der Mauer als Apokalypse des kommunistischen Systems ist somit auch ein Ergebnis der von der Sowjetunion nicht nur stillschweigend geduldeten Reformen in Osteuropa respektive Polen, Ungarn und der Tschechoslowakei, die sich im Rahmen der katalytischen Ausreisewelle der Bevölkerung der DDR nachhaltig auf die Systemstabilität und -legitimität der DDR auswirken sollte. Es bleibt einerseits zu klären, ob diese Instabilität für eine rasche Implementierung der Vereinigung Deutschlands sprechen könnte und andererseits, ob sich durch die rasche Implementierung der Vereinigung Deutschlands die Diskrepanz der staatlichen und inneren Einheit erklären lässt.