Aus der ersten Schaffensdekade von Richard Strauss (1864-1949) ist ein umfangreiches Quellenkorpus überliefert. Die Erschließung der über einhundert Kompositionen und Fragmente gewährt auf philologischer, werkanalytischer und kontextueller Ebene erstmals umfassende Einsichten in die frühe musikalische Entwicklung eines der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. In philologischer Hinsicht wird in diesem Band die Herausbildung von Strauss' mehrstufigem Kompositionsprozess nachvollzogen. Er bietet zudem eine wissenschaftlich gesicherte Chronologie der frühen Werke. Die Untersuchung der kompositorischen Einflüsse von Richards Vater Franz und Richards Lehrer Friedrich Wilhelm Meyer sowie die Analyse von Strauss' zielstrebiger und geradezu systematischer Erschließung der repräsentativen musikalischen Gattungen runden den Band ab. Zahlreiche neue Quellenfunde ermöglichen darüber hinaus bislang unbekannte Einblicke in Strauss' frühe musikalische Sozialisation. Die Studie wurde mit dem Promotionspreis der Universität Greifswald ausgezeichnet. Marcel Klinke, Dr. phil., hat Musikwissenschaft und Germanistik an den Universitäten Greifswald (B.A.) und Hamburg (M.A.) studiert. Nach der Mitarbeit in den DFG-Projekten Die frühesten Werke von Richard Strauss an der Universität Greifswald und Computergestützte Analysen harmonischer Strukturen an der Universität des Saarlandes ist er seit November 2023 im Projekt Musik über eigene Musik. Eigenparodien in der frühneuzeitlichen Messe an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg tätig.
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