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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Erzähltheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Theodor FONTANE gilt in der erzählanalytischen Forschungsliteratur durch Romane wie Effi Briest als typischer Vertreter der synthetischen Erzählung, die durch ihren chronologischen Aufbau grundsätzlich ohne markante Anachronien auskommt. Zugleich wird FONTANE von dem Schriftsteller Alexander KLUGE jedoch als Erfinder des „Vielfältigkeitsromans“ gerühmt, der die „Dominanz…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Erzähltheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Theodor FONTANE gilt in der erzählanalytischen Forschungsliteratur durch Romane wie Effi Briest als typischer Vertreter der synthetischen Erzählung, die durch ihren chronologischen Aufbau grundsätzlich ohne markante Anachronien auskommt. Zugleich wird FONTANE von dem Schriftsteller Alexander KLUGE jedoch als Erfinder des „Vielfältigkeitsromans“ gerühmt, der die „Dominanz einer Handlung zurückdräng[t] und stattdessen ‚den Zusammenhang vieler Handlungen und die Reflexion ausbreitet‘ “. Gemeint ist ein erzähltechnisches Verfahren, das den Eindruck einer Gleichzeitigkeit der erzählten Geschehnisse herzustellen vermag. Jochen VOGT nennt in diesem Kontext auch den „Roman des Nebeneinander“. Bei FONTANE werden besonders die Figurengespräche „Medium der Vielfältigkeit“. In der folgenden Arbeit werde ich mich mit der temporalen Ordnung und Dauer in FONTANES Grete Minde (1879) befassen, da sich hier wiederholt zeitliche Besonderheiten auffinden lassen. Hierzu möchte ich auch die Frage klären, ob die literaturgeschichtliche Einordnung der Geschichte in das Genre „Novelle“ berechtigt sei oder nicht, da dies nicht unerheblich zur Bewertung der Erzähltechnik beiträgt. Weiterhin werde ich einige exemplarische Textpassagen aus Grete Minde analysieren und auf ihre erzähltechnische Funktion hin interpretieren. Hierbei steht für mich die Frage im Vordergrund, ob sich neben den „gängigen“ Funktionen, die Anachronien in der Forschungsliteratur allgemein zugeschrieben werden, eventuell auch spezifische Funktionen für etwa die Figurenkonstellation in der Geschichte ausmachen lassen. Da im Zusammenhang von Anachroniefunktionen und FONTANES Grete Minde bisher kaum Forschungsliteratur existiert, werde ich hierbei größtenteils auf meine eigenen Interpretationsansätze zurückgreifen, wie sie sich aus dem literarischen Kontext und unseren im Seminar erarbeiteten Erkenntnissen ergeben haben. Im letzten Kapitel folgt dann ein kurzes Resümee, das versucht, die Einzelergebnisse zu einem Gesamteindruck zusammenzufassen. Beginnen möchte ich mit einer kurzen Einführung in die später verwendeten erzählanalytischen Begriffe. Da es in der genauen Benennung temporaler Phänomene je nach Forschungsliteratur leichte Unterschiede gibt, beziehe ich mich hierbei auf die Einführung in die Erzählanalyse von Matias MARTINEZ und Michael SCHEFFEL, ergänzend auf Jochen VOGTS Aspekte erzählender Prosa.
Autorenporträt
Wiebke Hugen, B.A., wurde 1986 im ostfriesischen Emden geboren. Ihr Bachelorstudium der Deutschen Philologie sowie der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin schloss die Autorin im Jahre 2011 erfolgreich ab. Fasziniert von den kulturellen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen in der Weimarer Republik, widmete sie sich während des Studiums in verschiedenen Arbeiten der Literatur dieser Zeit. Hierbei beschäftigte sie sich vor allem mit dem Bild der Frau in den Werken Erich Kästners ( Fabian ) und Irmgard Keuns ( Das kunstseidene Mädchen ; Gilgi eine von uns ), die der Neuen Sachlichkeit zugeordnet werden.