Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,7, Universität Stuttgart, Veranstaltung: Von der Freundschaft und den Frauen, Sprache: Deutsch, Abstract: In ihrem Roman La Princesse de Clèves vereint Mme de Lafayette verschiedene Gattungen des Romans. La Princesse de Clèves verbindet den „roman d’aventures“, indem historische Fakten dargestellt werden, den „roman d’analyse“, indem er eine Einsicht in das Bewusstsein einer Person gibt und den „roman tragique“, da er das Unglück leidenschaftlicher Liebe präsentiert. Die Heldin des Romans, die Princesse de Clèves, lebt in einer unmoralischen Hofwelt, die für sie schwierig zu verstehen ist. Sie heiratet einen Mann, den sie nicht liebt und liebt einen Mann, dessen Liebe sie nicht nachgeben kann. Dies provoziert einen Konflikt, welcher das Hauptthema des Romans ist. Malandain beschreibt diesen Konflikt wie folgt: « Ce conflit oppose deux codes: celui de la passion, appuyé sur toute une tradition dont l’origine se perd dans la nuit des mythes courtois, et celui de la bienséance sociale et morale, d’une règle à la fois externe et interne qui inverse en périls, précipices et abîmes les conquêtes et les élans où s’exalte l’aventure amoureuse. Dieser Konflikt der „amour – passion“ und der „bienséance sociale et morale“ wird von der Prinzessin überwunden, indem sie sich am Ende des Romans vor dem Mann, den sie liebt und von der Hofgesellschaft zurückzieht. Doch welche Funktion hat dieser „retraite du monde“ wirklich in diesem Roman und welche Ereignisse bewegen die Princesse schließlich zu diesem Entschluss? In der folgenden Arbeit werde ich versuchen diese Fragen zu beantworten. Ich werde die Gründe, die die Princesse zum „retraite“ bewegen, betrachten und auf verschiedene interpretatorische Ansätze, die sich mit der Funktion des „retraite“ auseinandersetzen, eingehen und diese genauer analysieren. Doch zuvor werde ich kurz auf die Struktur des Romans eingehen.