Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1.3, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Ich werde zunächst die konkurrierenden Erklärungsansätze der „Structure Building Hypothesis“ und der „Full Competence Hypothesis“ gegenüberstellen und die Argumente analysieren, auf welche sich beide Theorien stützen. Hier soll insbesondere auf die un- terschiedlichen Ausgangspositionen beider Hypothesen eingegangen werden. Guilfoyle & Noonans (1992) Strukturbildungshypothese stützt sich grundsätzlich auf das Prinzip der biologischen Reifung kognitiver Mechanismen. Einer Annahme der „Structure Buil- ding Hypothesis“ zufolge werden Parameterwerte durch „Trigger“ im sprachlichen Input des Kindes ausgelöst. Dadurch wird die Entwicklung einer vollen sprachlichen Kompetenz unterstützt. Poeppel & Wexlers (1993) „Full Competence Hypothesis“ geht von ei- ner prinzipiell voll entwickelten sprachlichen Kompetenz des Kindes aus. Die Idee einer biologischen Reifung von kognitiven Mechanismen wird grundsätzlich abgelehnt. Durch die Gegenüberstellung beider Ansätze sollen sowohl die Vor- wie auch die Nachteile der zwei Theorien hervorgehoben werden. Dieser erste Schritt soll bereits einige empirische Grundlagen zur Bewertung beider Theorien als Erklärungsansätze für den kindlichen Erstspracherwerb liefern. Desweiteren soll Chomskys (1989) „Functional Parameterization Hypothesis“, wonach sich Parametrisierung ausschließlich auf funktionale Kategorien beschränkt, berücksichtig werden. So soll die Analyse des kindlichen Erstspracherwerbes durch die „Structure Building Hypothesis“ und die „Full Competence Hypothesis“ mittels einer Überprüfung an sprachlichen Daten des Spanischen dargestellt und nachvollziehbar gemacht werden. Bei dieser Darstellung soll die funk- tionale Kategorie IP im Vordergrund stehen. Ich werde bei der Analyse von sprachlichen Daten des Spanischen auf den Erwerb der funktionalen Kategorie IP sowie den Erwerb von damit verbundenen grammatischen Prozessen eingehen. So soll der Erwerb von grammatischen Prozessen wie NP-Bewegung und Kongruenzmarkierung durch das Hervortreten von IP-Systemen in der kindlichen Grammatik erklärt werden. Von speziellem Interesse sollen die Erklärungsansätze der „Structure Building Hypothesis“ und der „Full Competence Hypothesis“ für den Erwerb der funktionalen Kategorie IP sein. Anhand dieses weiteren Schrittes hoffe ich, zusätzliche empirische Argumente zur Bewertung beider Hypothesen als Erklärungsansätze für den kindlichen Erstsprach-erwerb liefern zu können.