Ein Snöfrid hat es eigentlich gern ruhig. Aber wenn mitten in der Nacht drei Feen-Männlein vor der Tür stehen, kann das nur eins bedeuten: Mehr Aufregung, als Snöfrid lieb ist. Prinzessin Gunilla ist entführt worden - und Snöfrid soll angeblich genau der Richtige sein, um sie zu retten. Dazu muss er wohl zu einer langen, abenteuerlichen Reise aufbrechen, gemeinsam mit treuen Gefährten gefährliche Gefahren überstehen und die miesen, fiesen Trolle aus Nordland vertreiben. Und es er sich's versieht, beginnt für Snöfrid ein ganz und gar unglaubliches Abenteuer …
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Andreas H. Schmachtls Geschichte über das Biberwesen Snöfried, das sein heimatliches Idyll verlässt, um eine Prinzessin aus den Klauen eines Halunken zu befreien, der so gefürchtet ist, dass niemand sich traut seinen Namen zu nennen - außer Snörfried natürlich -, erinnert Heike Nieder in Teilen an Harry Potter, an den Hobbit und klassische Märchen, allerdings sei die Geschichte trotzdem originell und spannend und Fünfjährigen sicherlich zuzutrauen, besonders dank der detailverliebten, farbigen Zeichnungen, lobt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.09.2015Vom Wiesental ins Abenteuer
Der gemütliche Snöfrid wird unverhofft zum Helden
Snöfrid ist ein eher geruhsames Wesen, das in einem idyllischen Land in einer Höhle lebt und unversehens mit seinen Gefährten in ein Abenteuer gerät. Er muss sich in Acht nehmen vor widerlichen Trollen und wird am Schluss zum Helden. Klar, das ist die Geschichte von Frodo Beutlin, dem Hobbit, der mit seinen Freunden auszieht, um den „einen Ring“ zu vernichten. Oder? Falsch. Denn in dieser Geschichte von Andreas Schmachtl gibt es noch den, dessen Name nicht genannt werden darf. Der alle in Angst und Schrecken versetzt. Und der besiegt werden muss. Von wem? Von Harry Potter etwa?
Wieder falsch. Denn schließlich gilt es, eine Prinzessin zu befreien. Und einen verwunschenen Prinzen. An deren Schicksal ist nicht etwa eine böse Hexe schuld, wie in jedem Märchen üblich. Sondern, um die Fäden zusammenzuführen, eben jener grauenvolle Halunke, dessen Namen niemand wagt auszusprechen. Außer einem: Snöfrid. Und damit wären wir auch endlich bei der Geschichte, um die es hier geht. Eine Geschichte über ein biberartiges Wesen, das im beschaulichen Wiesental lebt und während der Feuerholzsuche drei Feenmännlein begegnet. Die beauftragen ihn, Prinzessin Gunilla zu befreien, aus den Fängen des schrecklichen . . . Asgrimur. Eine abenteuerliche Reise beginnt: Snöfrid trifft auf allerlei seltsame Gestalten – und am Ende auf den Bösewicht.
Dieses Buch ist wirklich zu empfehlen – nicht nur denjenigen, die den Herrn der Ringe, Harry Potter oder Märchen mögen. Zwar hat sich Andreas Schmachtl ganz offensichtlich aus den bekannten Vorlagen bedient. Dennoch hat er eine eigene kleine Geschichte aus den Zutaten gemacht, die er speziell für kleinere Kinder geschrieben hat. Die Altersangabe des Verlags, der das Buch ab vier Jahren empfiehlt, ist dann doch etwas ambitioniert, aber einem Fünfjährigen kann man die Geschichte gut vorlesen. Zumal der Autor seine Erzählung mit kleinen, farbigen Zeichnungen garniert, die Snöfrid und seine Freunde detailverliebt zeigen.
Zu loben ist auch Schmachtls Schreibstil. Jeder, der straffe Sätze mag, wird sich zwar erst ein bisschen einlesen müssen, denn er erzählt ausschweifend und spart nicht an Füllwörtern. Doch so hat man früher eben Geschichten erzählt: mündlich und ohne Textvorlage. Dabei nimmt der Autor seine Zuhörer ernst: Die Kinder sind „hochverehrte Leser“, denen man auch komplexe Zusammenhänge zumuten kann. Obwohl er die Leser immer wieder direkt anspricht oder das Geschehen kommentiert, wird die Spannung nicht etwa geschmälert, sondern gesteigert. (ab fünf Jahre)
HEIKE NIEDER
Andreas H. Schmachtl: Snöfrid. Arena Verlag 2015. 248 Seiten, 14,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Der gemütliche Snöfrid wird unverhofft zum Helden
Snöfrid ist ein eher geruhsames Wesen, das in einem idyllischen Land in einer Höhle lebt und unversehens mit seinen Gefährten in ein Abenteuer gerät. Er muss sich in Acht nehmen vor widerlichen Trollen und wird am Schluss zum Helden. Klar, das ist die Geschichte von Frodo Beutlin, dem Hobbit, der mit seinen Freunden auszieht, um den „einen Ring“ zu vernichten. Oder? Falsch. Denn in dieser Geschichte von Andreas Schmachtl gibt es noch den, dessen Name nicht genannt werden darf. Der alle in Angst und Schrecken versetzt. Und der besiegt werden muss. Von wem? Von Harry Potter etwa?
Wieder falsch. Denn schließlich gilt es, eine Prinzessin zu befreien. Und einen verwunschenen Prinzen. An deren Schicksal ist nicht etwa eine böse Hexe schuld, wie in jedem Märchen üblich. Sondern, um die Fäden zusammenzuführen, eben jener grauenvolle Halunke, dessen Namen niemand wagt auszusprechen. Außer einem: Snöfrid. Und damit wären wir auch endlich bei der Geschichte, um die es hier geht. Eine Geschichte über ein biberartiges Wesen, das im beschaulichen Wiesental lebt und während der Feuerholzsuche drei Feenmännlein begegnet. Die beauftragen ihn, Prinzessin Gunilla zu befreien, aus den Fängen des schrecklichen . . . Asgrimur. Eine abenteuerliche Reise beginnt: Snöfrid trifft auf allerlei seltsame Gestalten – und am Ende auf den Bösewicht.
Dieses Buch ist wirklich zu empfehlen – nicht nur denjenigen, die den Herrn der Ringe, Harry Potter oder Märchen mögen. Zwar hat sich Andreas Schmachtl ganz offensichtlich aus den bekannten Vorlagen bedient. Dennoch hat er eine eigene kleine Geschichte aus den Zutaten gemacht, die er speziell für kleinere Kinder geschrieben hat. Die Altersangabe des Verlags, der das Buch ab vier Jahren empfiehlt, ist dann doch etwas ambitioniert, aber einem Fünfjährigen kann man die Geschichte gut vorlesen. Zumal der Autor seine Erzählung mit kleinen, farbigen Zeichnungen garniert, die Snöfrid und seine Freunde detailverliebt zeigen.
Zu loben ist auch Schmachtls Schreibstil. Jeder, der straffe Sätze mag, wird sich zwar erst ein bisschen einlesen müssen, denn er erzählt ausschweifend und spart nicht an Füllwörtern. Doch so hat man früher eben Geschichten erzählt: mündlich und ohne Textvorlage. Dabei nimmt der Autor seine Zuhörer ernst: Die Kinder sind „hochverehrte Leser“, denen man auch komplexe Zusammenhänge zumuten kann. Obwohl er die Leser immer wieder direkt anspricht oder das Geschehen kommentiert, wird die Spannung nicht etwa geschmälert, sondern gesteigert. (ab fünf Jahre)
HEIKE NIEDER
Andreas H. Schmachtl: Snöfrid. Arena Verlag 2015. 248 Seiten, 14,99 Euro.
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