Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Religionswissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Systematische Religionswissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: „Alle Jahre wieder“ beginnt mit dem Monat Dezember die umgangssprachlich schönste Zeit des Jahres. Für die meisten Menschen handelt es sich um die Zeit, wo der triste Winter in neue leuchtende Töne getaucht wird, die frostige Kälte der Herzenswärme weichen muss, Wunschzettel geschrieben werden, Kinderaugen erwatungsvoll blitzen, ein Marathonlauf um Geschenke beginnt, die Händler Rekordumsätze erwarten, Tannenbäume ihren Platz in den Wohnzimmern finden und der süße Duft von Apfel und Zimt durch die Nase zieht. Diese Aufzählungen scheinen bezüglich der neuzeitlichen Entwicklung charakteristische Attribute der Advents- und Weihnachtszeit geworden zu sein. Die Traditionen haben sich gewandelt. Das Fest der Liebe, der Freude, der Harmonie und der Familie ist heute ein leuchtendes Großereignis der gesamten abendländlichen Festkultur. An dieser Stelle wird vereinzelt theologische Kritik laut, die dem Weihnachtsfest vorwirft sich kommerziellen Dimensionen unterzuordnen und somit seine Bedeutung in einem Profanisierungsprozess einzubüßen. Denn die primäre Bedeutung des Weihnachtsfestes fundiert sich im christlichen Kirchenjahr und soll andächtig die Ankunft der Gnade Gottes beziehungsweise die Menschwerdung Gottes durch die Geburt Jesus zelebrieren. Diese Hausarbeit wird deshalb versuchen die deutsche Weihnachtszeit in ihren christlichen Ursprüngen, sowie kalendarischen Eckpunkten im Kirchenjahr zu ergründen, dazu deren Brauchtümer und Attribute kontextual zu neuzeitlichen Entwicklungssträngen betrachten.