Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,7, Universität Leipzig (Theaterwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Am 18. März 1928 erschien in der Zeitschrift La Revolution surrealiste ein Gedenkartikel zum 50. Jubiläum der Hysterie. Die Verfasser Louis ARAGON und Andre BRETON huldigten damit «eine der größten poetischen Erfindung gegen Ende des 19. Jahrhunderts» und zelebrierten zugleich deren Untergang. Es ist bemerkenswert, dass gerade die Surrealisten, rund 50 Jahre nach dem Erscheinen von Jean-Martin CHARCOTs Iconographie photographique de la Salpêtrière, den Aspekt der Inszenierung resp. der ästhetischen Produktion des Krankheitsbildes, das sich in CHARCOTs Werk manifestiert, herausstellen. CHARCOTs »Bild¿Wissens¿Produktion« selbst hatte mindestens zwei Generationen von Wissenschaftlern und Künstlern fasziniert und die Reproduktion und Ausbreitung eines Diskurses gesichert - des Diskurses um den weiblichen Körper und dessen Ausdrucksfähigkeit. Die Gedenkschrift der Surrealisten liefert den Ansatzpunkt für diesen Essay. Im Folgenden soll die Hysterie als ein kulturhistorisches Phänomen des ausgehenden 19. Jahrhunderts betrachtet werden, das den Zusammenhang von Imagologie und nosologischer Repräsentation verdeutlicht und Nietzsches Ansatz »Kunst als Physiologie« einbezieht. Der Blick richtet sich dabei auf die vorherrschenden »Denkstile« und Deutungsmuster, die das »Fin de siècle«, als kulturhistorische Epoche im umfassenden Sinne prägten.
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