Wie gelingt es der AfD, dass sich deren Unterstützer*innen bei einer für viele Menschen abstoßenden Partei wohlfühlen? Florian Spissinger hat Vortragsveranstaltungen, Stammtische und Wahlkampfstände der AfD ethnografisch beobachtet und Gespräche vor Ort geführt. Sichtbar geworden ist eine neurechte Gefühlsgemeinschaft, an der kritische Einwände wirkungslos abprallen und für die sich die Ablehnung von Zuwanderung und Klimaschutz gut und clever anfühlt.
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Die Schaffung von rechten Gefühlsräumen der sozialen Interaktion wird eindrucksvoll anhand mehrerer Fallbeispiele rekonstruiert. Spissinger ordnet immer wieder Originalzitate seiner Gesprächspartner:innen überzeugend in öffentliche und vor allem akademische Debatten ein, insbesondere aus Politikwissenschaft, Soziologie und Sozialpsychologie, über die er wiederum reflektiert und sie mit seinen eigenen Erkenntnissen ins Gespräch bringt. Seine Beobachtungen sind scharfsinnig. Seine Sprache ist einfühlsam, ohne die notwendige Distanz zu seinen Forschungsobjekten zu verlieren. Benjamin Höhne, Politische Vierteljahresschrift, Oktober 2024 Die Dissertation des Ethnografen lockt spontan, denn Gefühle sind wie Normen und Werte in der empirischen Parteienforschung nur selten behandelte Felder. Ingrid Reichart-Dreyer, Zeitschrift für Parlamentsfragen, 3-2024 Ein wichtiges und faszinierend geschriebenes Buch, das nicht dem großen Risiko erliegt, den Forschungsgegenstand zu dämonisieren, sondern ihm wissenschaftlich-neutral begegnet. Und so entsteht eine herausragende Erklärung aus der Mitte einer Welt, die sich für die große Mehrheit der Menschen in diesem Lande nicht erschließt. Wolfgang Schneider, socialnet, 18.07.2024