Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Universität Leipzig (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Namen der Gegenpäpste Theoderich, Albert und Silvester IV. sind wahrscheinlich nicht sehr bekannt- und doch soll es in dieser Arbeit um die Bedeutung dieser drei Männer in ihrer Zeit gehen. Dass sie eine nur geringe Bedeutung für die Nachwelt hatten, kann man kaum von der Hand weisen. Doch in ihrer Zeit, also um die Jahrhundertwende vom elften zum zwölften Jahrhundert, waren sie Gegenpäpste und damit die Nachfolger von Clemens III. Sie unterschieden sich allerdings in einem wichtigen Punkt von ihrem berühmten Vorgänger: weder Theoderich noch Albert wurden von Heinrich IV. unterstützt. Silvesters Rolle in der Geschichte steht noch unter einem anderen Gesichtspunkt, denn er war Gegenpapst unter Heinrich V. und dem zu Folge ergeben sich hier andere Bewertungsmaßstäbe. Was soll nun also in dieser Arbeit geleistet werden? Ich werde die drei Gegenpäpste anhand der wenigen vorhandenen Fakten vorstellen, angefangen mit der Zeit kurz vor Clemens III Tod bis hin zu den Verhandlungen zwischen Heinrich V. und Paschalis II 1111. Dabei werden folgende Probleme auftreten: die Frage nach der Unterstützung des Kaisers, die Motive dafür und die Rolle Silvesters in den Verhandlungen 1111. Ich werde dabei auch untersuchen, welche Rolle der römische Adel spielte, wie das Verhältnis des Kaisers zum legitimen Papst war und einige andere Grundprobleme. Um ein Bild von den drei Gegenpäpsten zu gewinnen, ist es nötig, sich jede noch so kleine Begebenheit anzuschauen, d.h. wie bei einem Puzzle viele kleine Dinge zu einem Großen zusammenzufügen. Denn es gibt kaum Quellen zu diesen drei Männern. Wenn ihre Namen genannt werden, dann meist im Zusammenhang mit anderen bedeutenderen Persönlichkeiten oder als Randnotiz, so zum Beispiel in der Chronik von Ekkehard von Aura oder in den Werken des Liber Pontificalis oder in der Biblioteca rerum Germanicum. Individuelle Stücke sind selten, so beispielsweise der Abdankungseintrag von Silvester IV. in der MGH Const. I. Erhalten ist weiterhin der Grabstein Theoderichs, in der Abtei zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit La Cava die Tierni bei Salerno.