Eine magische Welt, die durch den Fahrstuhl erreicht wird, ein Kind, das die Welt retten soll, sprechende Tiere, ein Kampf zwischen hell und dunkel....
Als ich dies gelesen habe, musste ich direkt an "Die Chroniken von Narnia" denken und war dementsprechend skeptisch. Je mehr ich mich jedoch auf
"Die geheimnisvolle Tür" eingelassen habe, je mehr konnte ich mich mit der Geschichte…mehrEine magische Welt, die durch den Fahrstuhl erreicht wird, ein Kind, das die Welt retten soll, sprechende Tiere, ein Kampf zwischen hell und dunkel....
Als ich dies gelesen habe, musste ich direkt an "Die Chroniken von Narnia" denken und war dementsprechend skeptisch. Je mehr ich mich jedoch auf "Die geheimnisvolle Tür" eingelassen habe, je mehr konnte ich mich mit der Geschichte anfreunden.
Mit seinen 144 Seiten ist die Geschichte relativ kurz und schnell gelesen. Dies liegt aber auch am Schreibstil, der sich wunderbar lesen lässt. Manfred Mai schafft es, dem Leser alles sehr bildlich zu beschreiben, indem er besonders auf die Tiere und die Länder eingegangen ist. Manche Szenen wurden dazu auch von Ute Martens gezeichnet, die hilfreich und schön anzusehen sind. Besonders gelungen sind ihr dabei die Löwen, die eine gewisse Ruhe und Eleganz ausstrahlen.
Die Geschichte liest sich spannend und flüssig. Zwar konnte man sich die meisten Geschehnisse bereits im Vorfeld denken, trotzdem hat der Autor die Handlung stellenweise so verstrickt erzählt, dass dennoch eine gewisse Spannung aufgebaut wurde. Auch die Charaktere sind Manfred Mai gelungen.
Alexander ist ein eher verschüchterter Junge, der Problemen aus dem Weg geht. So meidet er z.B. in seinem Haus den Aufzug, weil er Angst hat, dort jemanden zu begegnen oder abzustürzen und geht lieber neun Stockwerke täglich rauf und runter. Als er das Lichtvolk entdeckt, wird er jedoch mutiger und entschlossener. Er möchte der Herrscherin des Lichts helfen, ihr Volk zu retten und den Herrscher der Dunkelheit von seinem Plan, dieses zu zerstören, abzubringen. Hilfe bekommt er dabei von einer Eule, einem Affen, zwei Löwen und später auch von seiner Freundin Lisa, die er zu sich in die Unterwelt holt.
Die Tiere sind allesamt friedlich und verstehen sich mit den Zwergen und der Herrscherin des Lichts. Alle Bewohner des Landes sind frei. Sie werden liebevoll beschrieben und jedes Tier hat so seine Macken. Der Affe ist leicht hyperaktiv, blind und hat ein ausgezeichnetes Gehör, die Eule ist dagegen recht ernst und distanziert.
Sehr interessant fand ich den Herrscher der Dunkelheit und seine Beweggründe, wieso sein Land kein Licht zulässt. Grund ist seine Familiengeschichte, die alles andere als glücklich ist. Sein Volk soll die gleiche Dunkelheit spüren, die auch er in seinem Herzen trägt.
Das Ende ist sehr vorhersehbar und lief mir ein wenig zu harmonisch ab, allerdings ist dies vollkommen okay, wenn man im Auge behält, für welche Zielgruppe (7-11 Jahre) dieses Buch geschrieben wurde. Ansonsten ist die Geschichte ein rundum gelungenes Kinderbuch, dass mit Sicherheit seine Fans finden wird.
Das Cover gefällt mir sehr gut, allerdings hat dieses auch einen kleinen Schönheitsfehler: Alexander sieht laut Cover das Lichtvolk direkt vom Aufzug aus, was aber nicht der Fall ist, da ihn zunächst nur tiefe Dunkelheit erwartet. Ein anderes Motiv hätte ich daher passender gefunden. Dennoch sehr schön und kindgerecht.
Insgesamt ist "Die geheimnisvolle Tür" ein Buch, das man sehr gut zwischendurch lesen kann. Wer sich auf Kinderbücher einlassen kann, wird in eine magische Welt entführt, die alles um sich herum vergessen lässt. Mit Sicherheit werde ich noch weitere Bücher von Manfred Mai lesen.