Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,7, Technische Universität Berlin (Sprache und Kommunikation), Veranstaltung: Schriftsysteme, Sprache: Deutsch, Abstract: Um 4000 v.Chr. während der Hochkultur der Ägypter kam es zum ersten Mal zur Verschlüsselung von Nachrichten. Schriftgelehrte verwendeten in Berichten über ihre Herrscher nicht gebräuchliche bzw. modifizierte Hieroglyphen. Damit verfolgten sie zum einen das Ziel, ihre Herrscher über alle gewöhnlichen Menschen zu stellen, zum anderen wurden die Berichte so unlesbar und damit geheimnisvoll, wodurch die Schriftgelehrten ihre eigene Vorrangstellung als gebildete Oberschicht demonstrierten. Die Schrift und Methoden zur Geheimhaltung des Inhalts entwickelten sich also parallel. Eine der ersten echten Geheimschriften zur verschlüsselten Informationsübertragung entstand um 1500 v. Chr. in Mesopotamien in Keilschrift. Eine aus dieser Zeit stammende Tontafel enthält eine Anleitung für die Herstellung einer Glasur für Tongefäße. Allerdings wurde bei der Angabe der Zutaten die Anordnung der Keilschriftzeichen so verändert, dass beim Befolgen des Rezeptes eine nicht brauchbare Masse entsteht. Nur in die Verschlüsselungsmethode Eingeweihte konnten somit das Rezept für die Glasur nutzen. Einen ähnlichen Hintergrund hat die Geheimschrift der Alchemisten. So waren es vor allem praktische Laborverfahren – genauer Substanzen, Geräte und Verfahrensweisen – die verschlüsselt wurden. Welche Verschlüsselungsmethoden kamen in den alchemistischen Schriften zum Einsatz? Dies soll – nach einer kurzen allgemeinen Einführung zur Alchemie – anhand ausgesuchter Beispiele erläutert werden, wobei der Schwerpunkt auf den alchemistischen Symbolen für die verschiedenen verwendeten Substanzen liegt. Hier ist die Frage nach dem Ursprung der Symbolik und danach, ob es einen Zusammenhang zwischen den Substanzen und den verwendeten Symbolen gibt, von besonderem Interesse.