Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Pilgerberichte des 15. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine gewisse Aktualität brachte das Seminar Pilgerberichte des 15. Jahrhunderts im Sommersemester 2008 schon mit sich, da heute auch Prominente wie Hape Kerkeling das Pilgern nicht verschwinden lassen und Religion u.a. durch den Welt-Jugend-Tag wieder in den Alltag unserer modernen Gesellschaft tritt. Bei der Literaturrecherche stieß ich auf die so genannte ‚geistliche’ Pilgerfahrt, die mein Interesse sofort weckte – doch in der sämtlichen Literatur ist dieses Genre ziemlich spärlich vertreten. Felix Fabri, der wohl fleißigste und und bekannteste der Pilgerberichtsautoren jedoch verfasste im 15. Jahrhundert Die Sionpilger, eine Anleitung für Menschen, die nicht real an einer Pilgerreise teilnehmen konnten und aus diesem Grund auf eine Wallfahrt im Geiste angewiesen waren. Schon im Spätmittelalter also bemächtigte man sich der Mittel der modernen Autosuggestion, denn nichts anderes ist die geistliche Pilgerreise. Da die Sekundärliteratur eben sehr spärlich ist, konzentriert sich die vorliegende Arbeit auf Felix Fabris Die Sionpilger und die 20 Regeln, die eine erfolgreiche Pilgerreise im Geiste gewährleisten sollen. Zunächst wird das Phänomen der geistlichen Wallfahrt näher betrachtet werden, was Gründe, Vorteile etc. anbelangt. Auch die verschriftlichte geistliche Wallfahrt wird als literarisches Genre hinzukommen. Immer wieder wird an gegebener Stelle der eine oder andere Aspekt des real Reisenden miteingebracht werden. Im zweiten Teil wird näher auf den Dominikanermönch Felix Fabri eingegangen werden, und sein Stil im Werk der Sionpilger, welches anschließend vorgestellt werden wird. Im Anschluss daran werden die von Fabri aufgestellten 20 Regeln der geistlichen Pilgerfahrt genauer betrachtet werden, um dann anschließend alle Erkenntnisse in einem Resumée zum Schluss festzuhalten und so zu einem deutlicheren Gesamteindruck dieser stets so kurz erwähnten Untergruppe der Wallfahrten zu gelangen.