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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar Typ A: Die politischen Debatten der Arbeiterbewegung in Deutschland, Frankreich und Großbritannien bis zum ersten Weltkrieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Auch wenn man es Politikern zugesteht, ihre Ansichten im Laufe ihres Lebens mehrfach zu verändern, wird man die politische Entwicklung von George Valois seltsam finden: Er wurde 1878 in eine Arbeiterfamilie geboren und betätigte sich schon…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar Typ A: Die politischen Debatten der Arbeiterbewegung in Deutschland, Frankreich und Großbritannien bis zum ersten Weltkrieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Auch wenn man es Politikern zugesteht, ihre Ansichten im Laufe ihres Lebens mehrfach zu verändern, wird man die politische Entwicklung von George Valois seltsam finden: Er wurde 1878 in eine Arbeiterfamilie geboren und betätigte sich schon mit achtzehn Jahren in einer anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft. Zunächst wurde er Schüler des Anarchisten Ferdinand Pelloutier, des Anführers der Bourse-du-Travail-Bewegung. 1906 wechselte er dann zur rechtsextremen Action française und versuchte vergeblich, deren Anhängern den Syndikalismus nahezubringen. 1925 gründete er die erste faschistische Gruppierung in Frankreich, nur um sich 1927 mit der Gründung der Parti républicain socialiste wieder der Linken anzunähern. Erstaunlicherweise ist Valois kein Einzelfall. So nahm zum Beispiel auch Hubert Lagardelles politische Karriere einige extreme Wendungen: Vom Theoretiker des Syndikalismus, der mit der CGT erfolglos versuchte, die Republik zu beseitigen, zum Arbeitsminister in der Vichy-Regierung, der dem Vorbild der nationalsozialistischen ”Deutschen Arbeiterfront” nacheiferte. An diesen Beispielen wird deutlich: Die Grenzen zwischen der Rechten und Linken scheinen um die Jahrhundertwende in Frankreich eigenartig durchlässig gewesen zu sein. Dies wird auch in der Fachliteratur bemerkt: So spricht Udo Stark für die Zeit zwischen 1890 und 1900 von einer ”Auflösung und Erneuerung des Rechts-Links-Schemas in Frankreich”. Eine in Bezug auf die Arbeiterbewegung besonders interessante Erscheinung stellen die ”gelben Gewerkschaften” (”syndicats jaunes”, ”syndicats professionnels” oder häufig auch nur ”les jaunes”) dar, mit denen sich diese Hausarbeit beschäftigt. Sie entstanden ab 1899 in einzelnen Betrieben und wandten sich gegen den dominierenden Anarcho-Syndikalismus. Der Vorstellung vom Klassenkampf setzten sie die eher von der Rechten vertretene Idee einer organischen Verbindung von Arbeit und Kapital entgegen. In dieser Arbeit soll die Frage geklärt werden, inwiefern die gelben Gewerkschaften ein Beleg für die Existenz einer "rechten Arbeiterbewegung" im Frankreich der Jahrhundertwende sind.