Man schreibt das Jahr 382 n.Chr.. Im antiken Trier, der schönen Stadt am Rhein, toben seit Jahren Auseinandersetzungen zwischen Christen und Heiden. Ende des 4. Jahrhunderts beginnt die Kirche sich als Staatskirche zu etablieren und sich in alle Lebensbereiche der Bürger einzumischen.
Römische
Tempel brennen und fanatische Christen stören Theatervorstellungen, die für sie nur gottlose…mehrMan schreibt das Jahr 382 n.Chr.. Im antiken Trier, der schönen Stadt am Rhein, toben seit Jahren Auseinandersetzungen zwischen Christen und Heiden. Ende des 4. Jahrhunderts beginnt die Kirche sich als Staatskirche zu etablieren und sich in alle Lebensbereiche der Bürger einzumischen.
Römische Tempel brennen und fanatische Christen stören Theatervorstellungen, die für sie nur gottlose Veranstaltungen sind. Für die Schauspielerin Marcia bedeutet die Bühne jedoch ihr Leben. Sie steht zwar im Zenit ihres Ruhms, doch ihre großen Erfolge liegen bereits hinter ihr. Da begegnet ihr eines Tages Britto, der Bischof von Trier und ein unerbittlicher Feind dieser Schauspielerei ist.
Ungeachtet ihrer Unterschiede fühlen sich die beiden voneinander angezogen. Für Marcia scheint es zunächst ein Spiel der Gefühle zu sein, in das sie sich aber immer mehr verstrickt. Schließlich verliebt sie sich in diesen außergewöhnlichen Mann. Auch Britto, der seinem Gott zwar Askese gelobt hat, empfindet starke Emotionen für die attraktive Schauspielerin. Er glaubt, Marcias Seele retten zu müssen, doch dann drohen seine Ge-fühle seinen Glauben in ernste Gefahr zu bringen.
Die Grundlage für diesen fesselnden Roman bildet die Sage um die Heilige Pelagia, einer Schauspielerin aus Antiochia, die sich in den dortigen Bischof verliebte und im Zeichen des heiligen Kreuzes von der Sünderin zur Büßerin wurde.
Beate Schaefer hat mit der Figur der Marcia eine faszinierende und charismatische Persönlichkeit geschaffen. Im Mittelpunkt des Romans steht zwar die gewagte Liebesbeziehung von Marcia und Britto, doch diese ist in erster Linie Spiegelbild der Rivalität zwischen dem heidnischen Glauben und der christlichen Religion. Den historischen Hintergrund der tragischen Geschichte bilden die dramatischen Veränderungen um 400 n.Chr. mit dem langsamen Verschwinden der römischen Weltmacht und dem Erstarken des Christentums.
„Die schwarze Taube“ ist ein historischer Roman, der sorgfältig recherchiert ist und durch einen spannenden Erzählstil besticht. Faktenreich behandelt die Autorin auch religiöse Fragen des frühen Christentums und vermittelt so auch ein Stück Geschichtswissen. Das Buch ist zudem mit einem ausführlichen Glossar ausgestattet. Dazu gibt es ein passendes Lesezeichen und eine Teilnehmer-Karte für das Philipp-Zabern-Gewinnspiel.
Manfred Orlick