Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Fakultät III - Germanistik), Veranstaltung: Übung: Gegenwartsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte des Bergmannes von Falun gehört zu den großen Motiven der deutschen Literatur und hat nicht ohne Grund Einzug in Elisabeth Frenzels dichtungsgeschichtliches Lexikon Stoffe der Weltliteratur gefunden. Die Überlieferung des Schicksal von Mathias Israelson, der 50 Jahre nach seinem Tod unter Tage als konservierte Leiche geborgen und von seiner ehemaligen Verlobten identifiziert wurde, beruht auf historischen Tatsachen und ist vor allem im 19. Jahrhundert von "nicht weniger als dreißig Autoren" (Gold 1990, 115) bearbeitet worden. Die literaturwissenschaftliche Forschung hat viele dieser Werke, die zum Teil von namhaften Dichtern wie E.T.A Hoffmann, Johann Peter Hebel oder Hugo von Hofmansthal verfasst worden sind, genau untersucht. Allerdings gehen diese Untersuchungen in der Regel nur von jeweils einem Werk aus, das in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt und genauestens auf mögliche Bedeutungsebenen abgeklopft wird. Im günstigsten Fall werden ein oder zwei Referenzwerke innerhalb des Falunthemas genannt, zu dem sich intertextuelle Bezüge im vorliegenden Werk feststellen lassen. Kaum beachtet wird in der wissenschaftlichen Forschung hingegen die Frage, in wie fern das Falunmotiv in der Literatur von den frühen Werken bis zu den späten Adaptionen eine auf Intertextualität basierende Entwicklung durchgemacht hat. Diese Arbeit geht von der These aus, dass sich in den Bearbeitungen der bedeutenden Autoren für das Falunmtov eine stringente Genese feststellen lässt, die sowohl einen Ausgangspunkt als auch einen Endpunkt aufweist und in der gegenläufige Tendenzen so gut wie nicht festzustellen sind. Um der Fülle der Bearbeitungen Herr zu werden beschränkt sich diese Arbeit auf die Untersuchung der fünf bedeutendsten Werke der Autoren Schubert, Hebel, von Arnim, Hoffmann und von Hofmansthal, verweist aber an einigen Stellen auf weitere Werke innerhalb des Themas. Darüber hinaus soll in dieser Arbeit außerdem eine weitere These vertreten werden, die davon ausgeht, dass das bekannteste Werk innerhalb der Faluntradition, Johann Peter Hebels Unverhofftes Wiedersehen, für die Genese des Motivs keine entscheidende Rolle spielt und dass stattdessen die Entwicklung des Motivs den anderen hier bearbeiteten Autoren zuzusprechen ist.
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