In der rumänischen Geschichtsschreibung hält sich bis heute ein Mythos: Zu Beginn des Ersten Weltkrieges hätten die Rumänen - bis auf wenige Ausnahmen unter den Politikern - einhellig das 'nationale Ideal' vertreten; man sei in den Krieg gegen Österreich-Ungarn eingetreten, um sich mit Transsilvanien vereinigen zu können. Die Presse und andere Dokumente jener Zeit - von den Anhängern der Entente ignoriert und schließlich von den Historikern vergessen - zeigen jedoch, dass ein großer Teil der intellektuellen und politischen Elite Rumäniens für einen anderen Weg plädierte. Lucian Boia stellt diese 'Germanophilen', ihre Überzeugungen, Beweggründe und Argumente vor. Er zeigt, wie sie sich während der deutschen Besatzung verhielten und wie sie, nach dem unerwarteten Sieg der Gegner, politisch und intellektuell überlebten. Lucian Boia ist Professor an der Fakultät für Geschichte der Universität Bukarest. In seinen zahlreichen Büchern beschäftigt er sich vor allem mit der Ideengeschichte und dem Imaginären. Mit seinem Buch 'Istorie ?i mit în con?tiin?a româneasc?' legte er 1997 eine Neuinterpretation der rumänischen Geschichte vor. Auch die Geschichte Westeuropas untersuchte er aus neuen Perspektiven. Phänomene wie Nationalismus und Kommunismus sowie die Demokratiegeschichte erforschte er hinsichtlich ihrer mythologischen Strukturen.
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