Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 2,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Seminar für Osteuropäische Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Volk der Krimtataren kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Seine Heimat, die strategisch günstig gelegene Halbinsel Krim am Schwarzen Meer, war seit jeher ein für viele Völkerschaften begehrtes Territorium. Aus diesem Grunde erlebte die krimtatarische Bevölkerung eine Vielzahl teilweise unterdrückender Fremdherrschaften, kann andererseits aber auch auf kurzzeitige Perioden eigener Macht und Blütezeit verweisen. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges widerfuhr den Krimtataren großes Unrecht: Die gesamte krimtatarische Bevölkerung wurde auf Befehl Stalins aus seiner Heimat verbannt und nach Zentralasien deportiert. Der Ablauf und die Folgen der Massendeportation, die von der Sowjetregierung vorgebrachte Begründung für diese Maßnahme sowie der jahrzehntelange Kampf der Krimtataren um eine Rückkehr auf die Halbinsel bilden den Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit. Ziel der vorliegenden Arbeit ist zum einen, die Geschichte des krimtatarischen Volkes bis zur Gegenwart chronologisch zusammenzufassen, im Besonderen aber soll die Deportation detailliert wiedergegeben, die sowjetische Rechtfertigung bloßgestellt und die wahren Gründe für dieses Unrecht aufgezeigt werden. Darüber hinaus ist beabsichtigt, die Situation der in den neunziger Jahren zurückgekehrten Krimtataren darzustellen und kritisch zu beurteilen. Zu diesem Zwecke werden vorab die ethnogenetischen und historischen Hintergründe dargestellt. Kapitel 2 schildert die Genese des krimtatarischen Volkes bis hin zur erstmaligen Errichtung einer eigenen Herrschaft, des Krim-Khanats. Im folgenden dritten Abschnitt steht die Zeit der unterdrückenden zaristischen Regentschaft bis zur Oktoberrevolution im Mittelpunkt. Kapitel 4 beschreibt eine erneute Periode krimtatarischer Machtausübung und kultureller Blüte in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, ausgelöst durch Lenins Nationalitätenpolitik. In den folgenden Abschnitten liegt der thematische Schwerpunkt der Arbeit. Im fünften Kapitel werden Planung, Durchführung und Folgen der Massendeportation dargestellt, mit besonderer Berücksichtigung und kritischer Hinterfragung der von Sowjetseite angegebenen Gründe für diese Maßnahme. Im folgenden sechsten Abschnitt wird der politische Kampf der krimtatarischen Nationalbewegung, die sich Mitte der 1950er Jahre herausbildete, näher beleuchtet. [...]
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