Der Lebenslauf in modernen Gesellschaften folgt den Linien des Berufs und der Familie und wechselt zwischen den Ebenen des Handelns und Reflektierens. In diesem Buch werden die beiden Linien und die beiden Ebenen des Lebenslaufs im Zusammenhang analysiert, Stichprobe sind 2000 ehemalige Gymnasiasten, die ihr berufliches und privates Leben zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr erzählen und einen wertenden Rückblick im 30. Lebensjahr geben. Die breite Anlage und die große Stichprobe der Untersuchungen erlaubt es, aus den Lebensdaten einer Kohorte von Jugendlichen die Geschichte einer Jugend zu konstruieren. Das geschieht in drei Formen. Erstens wird der Einfluß früherer auf spätere Schritte des Lebenslaufs, also die Eigendynamik des Lebenslaufs untersucht. Zahlt sich eine Berufsausbildung vor oder nach dem Studium mehr im Berufsstatus nach dem Studium aus? Begünstigt oder hemmt die nichteheliche Lebensgemeinschaft die Entscheidung für ein Kind? Zweitens werden Querverbindungen zwischen beruflichem und privatem Leben und zwischen Entscheidungen und Deutungen untersucht. Treten Verheiratete eher in den Beruf ein als Nichtverheiratete? Ist die Berufstätigkeit ein Hindernis für die Elternschaft? Gilt das eine oder andere stärker für Männer oder für Frauen? Spiegelt sich der berufliche Erfolg in der beruflichen Zufriedenheit? Spiegelt sich der private Erfolg in der privaten Zufriedenheit? Drittens werden die gleichen Einflüsse auf Entscheidungen im Zeitablauf verfolgt und die Spur von Einflüssen nachgezeichnet. Hat das Geschlecht auf den Erfolg den gleichen Einfluß wie auf die Zufriedenheit? Wächst der Einfluß der sozialen Herkunft im Laufe des beruflichen Lebens oder geht er zurück? Wächst der Einfluß des Geschlechts im Laufe des privaten Lebens oder geht er zurück?
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