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Jenseits der Selbstverwirklichung: die durchdringende Analyse einer Generation, die jetzt liefern muss Nora Bossong wirft einen genauen Blick auf ihre Altersgenoss:innen ¿ diejenigen, die in unserem Land dabei sind, in einer ausgeprägten Krisenperiode das Ruder zu übernehmen. Denn nach dem Fall der Mauer und dem Ende des Kalten Krieges dachten viele Menschen in Deutschland, die großen existenziellen Fragen seien entschieden und es ginge nur noch um den Feinschliff des guten Lebens. Durch 9/11 erlitt die in den 90ern kultivierte Partylaune ihren ersten Dämpfer, spätestens ab 2008 dann stapelten…mehr

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Produktbeschreibung
Jenseits der Selbstverwirklichung: die durchdringende Analyse einer Generation, die jetzt liefern muss Nora Bossong wirft einen genauen Blick auf ihre Altersgenoss:innen ¿ diejenigen, die in unserem Land dabei sind, in einer ausgeprägten Krisenperiode das Ruder zu übernehmen. Denn nach dem Fall der Mauer und dem Ende des Kalten Krieges dachten viele Menschen in Deutschland, die großen existenziellen Fragen seien entschieden und es ginge nur noch um den Feinschliff des guten Lebens. Durch 9/11 erlitt die in den 90ern kultivierte Partylaune ihren ersten Dämpfer, spätestens ab 2008 dann stapelten sich die globalen Probleme: Finanzkrise, Ungleichheit, Fluchtbewegungen, Demokratiefeindlichkeit, Klimawandel ... Wie schlagen sich die heute um die 40-Jährigen mit diesen unerwartet massiven, bislang ungelösten Herausforderungen? Können sie ihrer Verantwortung gerecht werden? Oder sind sie nur zur Schadensbegrenzung in der Lage, sodass wir eher auf die nachfolgende Generationen, darunter jene um Greta Thunberg, hoffen müssen? Bossong diskutiert auch Ideen für eine demokratische Zukunft, in der möglichst viele für das Ideal des gemeinschaftlichen Handelns begeistert werden. Denn darauf kommt es mehr denn je an.

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Autorenporträt
Nora Bossong, geboren 1982 in Bremen, studierte Literatur am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig sowie Kulturwissenschaft, Philosophie und Komparatistik an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Potsdam und der Universität La Sapienza in Rom. Im Wintersemester 2018/19 arbeitete sie als Dozentin für Poetik an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden. 2018 unterstützte sie das Bündnis Unteilbar. Sie lebt in Berlin, war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und von 2017 bis 2019 Beisitzerin in dessen Präsidium. Sie verfasst Lyrik und Prosa. 2019 gelangte ihr Roman "Schutzzone" auf die Longlist des Deutschen Buchpreises. Bossong wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Thomas-Mann-Preis (2020) und dem Joseph-Breitbach-Preis (2020).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rezensent Harry Nutt liest angeregt Nora Bossongs Erkundung ihrer Generation der um die vierzig Jährigen. Dabei nimmt die Autorin eine "gesellschaftliche Charakterisierung" derer, die in ihrem Wirken die heutige Politik, Wirtschaft und Kultur beeinflussen in den Blick und nimmt diese als Anhaltspunkt für ein weiter gefasstes Bild, erklärt der Rezensent. Dass die Autorin sich mit ihrem "feinen" Sprachgefühl und der "zeitdiagnostischen Wahrnehmung" kein typisch journalistisches Generationenporträt schreibt, sondern sich, ohne anzuklagen, auf einen "Verfallsprozess demokratischer Prinzipien und Gewissheiten" konzentriert, für den diese Generation symptomatisch stehe, gefällt dem Rezensenten. Allerdings hätte sich Nutt eine differenziertere Betrachtung der Lebenslage dieser Generation gewünscht, die keinesfalls nur in stabile und sichere Strukturen hineingeboren sei, wie er meint.

© Perlentaucher Medien GmbH