Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit fragt, wie es um die gesellschaftliche Rolle der Frau in Syrien bestellt ist und ob sich diese im Verlauf des Bürgerkriegs verändert. Um diese Fragen zu beantworten, analysiere ich die Geschlechterverhältnisse zu Anfang des aktuellen Konfliktes und versuche zu klären, ob und inwieweit Krieg die Emanzipation vorantreibt. Die vollständige Gleichstellung der Geschlechter ist ein von den Vereinten Nationen gewünschtes Ziel und wurde am 18. Dezember 1979 in der "Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women" (CEDAW) gesetzlich verankert. In manchen Teilen dieser Welt steckt die Umsetzung des CEDAW allerdings noch in den Kinderschuhen. Wendet man den Blick gen Syrien, so wird einem das mit erschreckender Härte klar. Die arabische Republik, die im internationalen Vergleich bezüglich des HDI mit einem Index von 0,536 nur Platz 155 belegt, wird nun im achten Jahr von einem zermürbenden Bürgerkrieg geplagt. In dem Vielparteienkonflikt, in dem um Einflusssphären in Syrien und die Geschicke des Landes gebuhlt wird, spielen emanzipatorische Interessen eine eher untergeordnete Rolle. Auch in Syrien leisten Frauen aufopferungsvoll die Zusatzarbeit, die die kriegsbedingt ausgedünnte Zivilbevölkerung vollbringen muss. Hier sehe ich eine gewisse Parallele zur westlichen Welt im 20. Jahrhundert. Kann es der weiblichen Bevölkerung gelingen, ähnlich wie im Europa der Zwischenkriegszeit, sich einen exponierteren Platz in der Zivilgesellschaft zu sichern, Bürgerinnen-Rechte zu erwerben, schlicht gesagt, die Gleichberechtigung voranzutreiben? Gerade der bewaffnete Kampf von rein weiblichen Milizen und der pazifistische Beitrag der femininen Bevölkerung lassen dies vermuten und stehen in einem Gegensatz zum lokal vorherrschenden Gesellschaftssystem.