Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Pädagogik, Note: 1,5, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die europäische Geschichte der Juden im Mittelalter ist im Laufe der Jahrhunderte einem massiven Wandel unterworfen. Erlebte die jüdische Bevölkerung in der Frühzeit noch eine wahre Blütezeit mit durchaus hohem Ansehen, kam es nach dem ersten Kreuzzug 1096 zu einem Wandel in der gesellschaftlichen und rechtlichen Stellung der Juden. Die wachsende Feindschaft gegenüber der jüdischen Bevölkerung führte zu gewaltsamen Übergriffen, einschließlich Vertreibung und Mord. Europa besaß im Mittelalter eine festgefügte gesellschaftliche Ordnung. Der Hochadel, an der Spitze der König, herrschte über Land und Leute. Seine Vasallen, die Ritter, waren die Stütze seiner Macht. Sie lebten auf Burgen, von denen aus sie Krieg führten, Streit schlichteten und Recht sprachen. Einige von ihnen wurden Minnesänger und entwickelten die höfische Kultur zur vollendeten Kunst. Das gemeine Volk dagegen hatte nur wenig Rechte und war zu Diensten und Abgaben an den Grundherrn verpflichtet. Eine Ausnahme bildeten die Bürger der im 12. Jahrhundert aufkommenden Städte. Sie waren frei, konnten Besitz erwerben und Handel betreiben. Sie organisierten sich in Zünften und machten die Städte zu Zentren wirtschaftlicher und kultureller Blüte. Eine überragende Bedeutung kam der Kirche zu, Europa war im Mittelalter zunehmend christlich geprägt. Gott zu dienen und neue Gläubige zu gewinnen gehörte zu den vordringlichsten Aufgaben. Kirchen wuchsen in die Höhe und mit ihnen das Feindbild „Jude“. Die Juden werden zum Sündenbock degradiert, verantwortlich gemacht für Leid und Elend. Sie werden in abgeschottete Ghettos gebracht und an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Der Text gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Teil geht es darum, einige wichtige Stationen in der Geschichte der Juden im Mittelalter kurz zu umreißen. Im zweiten Teil wird das im ersten Teil noch nicht erläuterte Alltagsleben der Juden kurz dargestellt. Grundlegende Fragestellung während der Verfassung des Textes war die nach den Gründen für den extremen Wandel der gesellschaftlichen Stellung der Juden. Was waren die Vorbedingungen für die wachsende Judenfeindschaft? Wie lässt sich die Steigerung bis hin zu den Vertreibungen zur Zeit der Pest erklären? Können die im Mittelalter geschaffenen Stereotypen auch als Grundlage zu den Verfolgungen im dritten Reich gesehen werden?