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Der übermächtige Schatten eines großen Künstlers - eine ergreifende Vater-Sohn-Beziehung Mit einer einzigen beiläufigen Bemerkung wischt Bear Bavinsky (gefeierter Maler, zahlreiche Ex-Frauen, siebzehn Kinder) jede Hoffnung seines Lieblingssohnes Pinch beiseite, auch nur halb so viel Talent zu haben wie er. Desillusioniert zieht es Pinch raus in die Welt, in Kanada versucht er sich an einer Biografie über Bear, als Italienischlehrer in London hat er es fast geschafft zu vergessen, dass auch er einmal Großes vorhatte. Seine wahre Begabung findet er schließlich doch noch, und er schmiedet...
Der übermächtige Schatten eines großen Künstlers - eine ergreifende Vater-Sohn-Beziehung Mit einer einzigen beiläufigen Bemerkung wischt Bear Bavinsky (gefeierter Maler, zahlreiche Ex-Frauen, siebzehn Kinder) jede Hoffnung seines Lieblingssohnes Pinch beiseite, auch nur halb so viel Talent zu haben wie er. Desillusioniert zieht es Pinch raus in die Welt, in Kanada versucht er sich an einer Biografie über Bear, als Italienischlehrer in London hat er es fast geschafft zu vergessen, dass auch er einmal Großes vorhatte. Seine wahre Begabung findet er schließlich doch noch, und er schmiedet einen schier unmöglichen Plan, nicht nur sein eigenes Leuchten zu entfalten, sondern auch das Andenken seines Vaters zu retten.
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Tom Rachman, geboren 1974 in London, wuchs in Vancouver auf. Er war Auslandskorrespondent der Associated Press in Rom, die ihn u. a. nach Japan, Südkorea, Ägypten und in die Türkei entsandte. Später arbeitete er als Redakteur des International Herald Tribune in Paris. Rachmans erster Roman >Die Unperfekten< wurde gleich nach Erscheinen zu einem internationalen Bestseller. Er lebt mit seiner Familie in London.
Produktdetails
- Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
- Seitenzahl: 412
- Erscheinungstermin: 31. August 2018
- Deutsch
- ISBN-13: 9783423434966
- Artikelnr.: 52474434
'Die Gesichter' ist Tom Rachmans dritter gelungener Roman. Peter Pisa Kurier 20181013
Die Zurückweisung und die Überwindung
Tom Rachmans Roman ist lange Zeit genauso wenig nahbar wie der Vater des Protagonisten des Romans. Pinch hat ein schwieriges Verhältnis zu seinem fernen, distanzierten Vater Bear, ein bekannter Maler. Pinch möchte sein wie er. Sein Leben …
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Die Zurückweisung und die Überwindung
Tom Rachmans Roman ist lange Zeit genauso wenig nahbar wie der Vater des Protagonisten des Romans. Pinch hat ein schwieriges Verhältnis zu seinem fernen, distanzierten Vater Bear, ein bekannter Maler. Pinch möchte sein wie er. Sein Leben lang versucht Pinch, sich ihm anzunähern, ohne Aussicht, dass das je gelingt. Eine ewige Zurückweisung. Tragisch, weil es etwas verzweifeltes hat.
Diesen Zustand macht der Autor gut deutlich, zum Beispiel in so einer Szene, wo Pinch verantwortlich für das Vermächtnis seines Vaters sein soll und ein Gemälde zerstört, das ausgerechnet die Hände seiner Mutter zeigte. Pinch kopiert schließlich das Bild und verkauft es für viel Geld, das er seiner Schwester gibt. Der Beginn für die Überwindung.
Die Handlung ist über Jahre angelegt, man durchstreift ohne viel Höhepunkte oder Aufregung die achtziger und neunziger Jahre. Die Nuller-Jahre nach Bears Tod hingegen haben eine eigene ruhige Dramatik, die mich ansprach. Da erschließt sich auch schließlich der Titel des Buches. Aber den Originaltitel The italian Teacher finde ich noch besser.
Aus der Sicht des Malers Bear Bavinsky wird nicht erzählt, daher bleibt er für den Leser auch fremd. Dennoch funktioniert das Buch als Künstlerroman, da über die Schattenseiten des Künstlerlebens und der Kunstszene Auskunft gegeben wird.
Es bleibt als Fazit eine zwar ansatzweise emotionale, aber doch auch ernüchternde Familiengeschichte, jedoch mit einem grandiosen Finale.
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Bear Bavinsky ist gefeierter Maler, Frauenheld und Vater mehrerer Kinder. Pinch ist einer seiner Söhne. Er bittet ihn zu einem kurzen Gespräche unter 4 Augen.
Pinch versucht auf einer plötzlichen Weltreise, als er gerade in Kanada ist, an der Biographie seine Vaters. Sein Leben als …
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Bear Bavinsky ist gefeierter Maler, Frauenheld und Vater mehrerer Kinder. Pinch ist einer seiner Söhne. Er bittet ihn zu einem kurzen Gespräche unter 4 Augen.
Pinch versucht auf einer plötzlichen Weltreise, als er gerade in Kanada ist, an der Biographie seine Vaters. Sein Leben als Italienischlehrer hat er fast vergessen. Kann Pinch mit seiner Begabung das Andenken an seinen Vater aufrechterhalten?
Ich frage mich, warum man als Künstler ein schlechter und liebloser Vater wäre. Privates und berufliches sollte im Familienleben in soweit getrennt werden, dass keine von beiden Seiten der anderen Seite nachsteht. Es liegt an uns, was wir daraus machen und ob wir alles unter einen Hut bekommen.
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Der Erwählte
Nein, ich spreche (bzw. schreibe) hier nicht von Thomas Manns Rezeption des mittelalterlichen Werkes "Gregorius" von Hartmann von Aue - die Rede ist von Pinch, dem Sohn des Künstlers Bear Bavinsky. Einem von vielen, muss man sagen, denn Bear hat in seinem …
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Der Erwählte
Nein, ich spreche (bzw. schreibe) hier nicht von Thomas Manns Rezeption des mittelalterlichen Werkes "Gregorius" von Hartmann von Aue - die Rede ist von Pinch, dem Sohn des Künstlers Bear Bavinsky. Einem von vielen, muss man sagen, denn Bear hat in seinem frauenreichen Leben eine Reihe von Kindern gezeugt, von denen er die meisten nur selten oder sogar nie zu Gesicht bekommt.
Pinch, der in Wirklichkeit Charles heißt, schon, denn er ist über all die Jahre hinweg, der einzige, zu dem der Maler, eine vereinnahmende und schillernde Persönlichkeit, über die Jahre bzw. Jahrzehnte hinweg Kontakt hält, auch wenn sie sich fast immer in verschiedenen Ländern, meist auch auf unterschiedlichen Kontinenten aufhalten. Doch jeden Sommer treffen sie sich in Bears Ferienhaus in Südfrankreich, einem recht kleinen Häuschen in einem winzigen Nest. Dort haben sie Geheimnisse - sowohl gemeinsame als auch jeweils eigene.
Warum gerade Pinch? Er ist vollkommen anders als sein Vater, ein unscheinbarer Typ, der als Lehrer in einer Sprachenschule in London arbeitet und nicht gerade gesellig ist. Manchmal erscheint er als einer, mit dem die Dinge einfach so geschehen, aber das ist nur ein Teil seiner Persönlichkeit.
Denn es ist Pinch, der im Fokus des Romans steht, natürlich vor allem im Verhältnis zu seinem Vater, aber doch auch als Charakter mit einem eigenen Leben. Ein zurückhaltender Mann, der doch imstande ist, gelegentlich Einfluss auf andere auszuüben, nicht nur auf seinen Vater.
Und der sicher von vielen Zeitgenossen mit ganz anderen Augen betrachtet werden würde, wenn sie alles über ihn wüssten. Was ihnen aber nicht vergönnt ist, im Gegensatz zum Leser.
Der Autor Tom Rachman hat ebenso einen Entwicklungs- wie einen Beziehungsroman geschaffen. Ich habe vor allem genossen, dass er im Künstlermilieu spielt, das hat ihn für mich ganz besonders lesenswert gemacht. Wobei es für mich auch einige Abstriche gab, denn der ruhige Pinch und mehr noch sein Vater rasen durch das Leben - und letzterer dazu noch durch Beziehungen - als wenn es kein Morgen gäbe. An manchen Figuren ziehen sie regelrecht vorbei, auch wenn diese mehrfach auftauchen. Stellenweise nahm ich dies als ein unstetes Buch wahr, gefüllt mit unsteten Figuren, was sicher zu einem großen Teil an Bear und an seinem Verständnis von Familie liegt und möglicherweise von anderen Lesern mit einem anderen persönlichen Hintergrund als ich ihn habe, auch anders wahrgenommen wird.
Insgesamt habe ich das Buch, obwohl gelegentlich für mich verwirrend, sehr gerne gelesen und empfand es als unterhaltsam. Zudem habe ich - nach "Die Unperfekten" und "Aufstieg und Fall großer Mächte" den Stil des Autors sehr genossen. Rachman bleibt sich treu im Hinblick auf unvorhergesehene Entwicklungen, überraschende Windungen, Ränke und - sprachliche - Schwänke. Dennoch ein Buch, das man nicht schnell mal zwischendurch lesen kann, aber durchaus eines für Rezipienten, die ihre Mußestunden gern auch mal mit Anspruchsvollerem füllen!
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Warmherziges Sittengemälde
In seinem neuem Roman „Die Gesichter“ lotet der Autor Tom Rachman eine aufregende Vater-Sohn Beziehung mit viel psychologischem Spürsinn aus, wirft dabei einen warmherzig-kritischen Blick auf einen Ausnahmekünstler mit dem ihn umgebenden …
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Warmherziges Sittengemälde
In seinem neuem Roman „Die Gesichter“ lotet der Autor Tom Rachman eine aufregende Vater-Sohn Beziehung mit viel psychologischem Spürsinn aus, wirft dabei einen warmherzig-kritischen Blick auf einen Ausnahmekünstler mit dem ihn umgebenden Kunstapparat und schafft mit Leichtigkeit und wie nebenbei eine spannungsgeladene, äußerst lesenswerte und wirklich grandiose Geschichte.
Bear Bavinsky, gefeierter Ausnahmekünstler, schillernde und exzessive Gestalt, Vater vieler Kinder und Mann zahlreicher Frauen, ist der leuchtende Mittelpunkt im Leben seines Lieblings-Sohnes Pinch. Bear malt wie besessenen mit großem Erfolg, verbrennt viele seiner Bilder, die ihn nicht zufrieden stellen, lebt Beziehungen zu seinen Frauen und Kindern immer solange, wie sie nicht kompliziert werden. Sein erklärter Lieblingssohn bewundert ihn und eifert ihm nach, doch mit einer einzigen Bemerkung über ein Gemälde von Pinch zerstört Bear alle Hoffnungen seines Sohnes auf ein Künstlerleben. Desillusioniert gibt Pinch das Malen für lange Zeit auf, träumt aber immer davon, seinem Vater menschlich und künstlerisch nahe zu sein. Und auch wenn es ihm gelingt, aus dem großen Kreis seiner Halbgeschwister derjenige zu bleiben, den der Vater zu seinem Lieblingskind und Nachlassverwalter bestimmt, steht er lange Zeit im übergroßen Schatten seines Vaters hintenan. Letztlich schlägt er sich als Lehrer an einer zweitklassigen Sprachschule in London durchs Leben. Nach dem Tod seines Vaters trifft Pinch eine ungeheuerliche Entscheidung und erreicht auf völlig überraschende Weise endlich das eigene innere Leuchten.
Die äußerst komplexe Vater-Sohn-Beziehung steht im Mittelpunkt der Geschichte. Bear als unglaublicher Charakter, talentiert und übermächtig, hält zwar in Bezug auf sein Leben und das seines Sohnes die Fäden in der Hand, ist allerdings als Familienmensch und Vater ein totaler Versager. Pinch, lange Jahre in seinem Schatten stehend und sprichwörtlich von seinen Tischabfällen lebend, lechzt immer wieder nach der Anerkennung von Bear, will dieser großen warmen Sonne um jeden Preis nahe sein, auch nachdem Bear sich neuen Frauen und Familien zuwendet. Es ist erstaunlich tiefsinnig beschrieben, was Pinch zu diesem Zweck auf sich nimmt, wie wenig er eigenes Licht ausstrahlt und wie lange er ohne es wirklich zu merken eigene Interessen komplett hintenan stellt. Umso erstaunlicher und für mich auf sehr überraschende und skurrile Art geschieht seine Emanzipation gegenüber dem mächtigen Vater nach dessen Tod.
Auch Bear muss um Anerkennung kämpfen auf künstlerischem Gebiet. Und das ist das zweite äußerst spannende Thema, dem sich der Autor zuwendet: der Kunstmarkt mit vielen Licht- und Schattenseiten, kapitalistischen Denkweisen versus wahrer Leidenschaft, Vermarktung, Spekulation und unzähligen skurrilen Galeristen, Sammlern, Journalisten. Was macht einen Künstler aus, genügt Talent für Erfolg oder braucht er Aufmerksamkeit durch Skandale und Ausschweifungen? Welche Hebel kann man manipulativ in Bewegung setzen?
Es ist grandios, wie warmherzig Tom Rachman seine Figuren beschreibt, wie nahe er den Leser an sie heran lässt, wie miteifernd und mitfühlend man die Geschichte dadurch verfolgt. Wortgewaltig und emotionsgeladen sind die zwischenmenschlichen Konflikte, manchmal skurril und oft mit erstaunlichem Witz geschrieben. Tief berührend ist das Schicksal von Pinch, der zeitlebens um Anerkennung buhlt. Tom Rachman kann großartig schreiben und hat eine wirklich gute, anspruchsvolle, emotionsgeladene, spannende und erstaunlich moralische Geschichte zu erzählen, wenn man sich ganz darauf einlässt.
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Schein oder Sein?
In seinem neuen Roman „Die Gesichter“ erzählt Tom Rachman von einem Künstler und seiner Kunst. Doch keine Sorge! Man muss sich nicht für Malerei interessieren, um diesem Buch etwas abgewinnen zu können. Denn wichtiger als die Kunst ist die …
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Schein oder Sein?
In seinem neuen Roman „Die Gesichter“ erzählt Tom Rachman von einem Künstler und seiner Kunst. Doch keine Sorge! Man muss sich nicht für Malerei interessieren, um diesem Buch etwas abgewinnen zu können. Denn wichtiger als die Kunst ist die Beziehung eines Sohnes zu seinem Vater.
Der junge Pinch himmelt seinen Vater, den erfolgreichen Maler Bear Bavinsky, an. Ständig versucht er, ihm zu gefallen. Doch Bear scheint seinen Sohn kaum wahrzunehmen. Mit einer dahin geworfenen Bemerkung zerstört er Pinchs Hoffnung, in die Fußstapfen des Vaters treten zu können. Doch wird er Zeit seines Lebens versuchen, den Vater von sich zu überzeugen, was nicht immer leicht ist, da Bear zuweilen den Kontakt abbricht.
So schlittert Pinch kreuz und quer und ein wenig heimatlos durchs Leben, versucht seinen Weg und seinen Platz zu finden und kommt doch immer wieder zu seinem Vater und dessen Kunst zurück.
Pinch macht im Zeitraum zwischen 1955 und 2011 eine große Entwicklung durch. Zuerst ging es mir etwas zu langsam, aber schließlich kommt doch Schwung in sein Leben und er übernimmt das Ruder.
Die Geschichte hat viel Tiefgang und regt stark zum Nachdenken an. Dabei ist sie trotzdem locker zu lesen und recht lebendig erzählt.
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Vater und Sohn
Tom Rachman - Die Gesichter
Das kunstvoll gestaltete Cover ist ein echter Hingucker und lässt direkt vermuten,worum es in diesem Buch geht. Es geht um Kunst, aber nicht ausschließlich, denn Tom Rachman möchte in seinem Roman in erster Linie erzählen, wie es …
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Vater und Sohn
Tom Rachman - Die Gesichter
Das kunstvoll gestaltete Cover ist ein echter Hingucker und lässt direkt vermuten,worum es in diesem Buch geht. Es geht um Kunst, aber nicht ausschließlich, denn Tom Rachman möchte in seinem Roman in erster Linie erzählen, wie es dem Sohn eines Künstlers ergangen ist.
Charles Bavinsky, Sohn des Künstlers Bear Bavinsky, vergöttert seinen Vater. Bear wohnt zu Beginn des Buches mit Charles, genannt Pinch, und dessen Mutter Natalie, in Italien. Natalie ist einige Jahre jünger als Bear, sie möchte auch Künstlerin werden, allerdings malt sie keine Bilder wie ihr Mann, sie versucht sich in der Kunst des Töpferns. Natalie muss aber neben ihrem Mann zurückstecken, genauso wie Pinch, die zwei stehen immer im Schatten des Malers. Bear ist eine strahlende Persönlichkeit, nimmt großen Raum ein, ist aber sehr auf sich bedacht.
Bear verlässt Pinch und Natalie und zieht zurück in die Staaten, wo er bereits Kinder hat und sich auch bald neu bindet. Natalie zieht sich mehr und mehr zurück, bestärkt Pinch aber darin talentiert zu sein, so dass dieser seine ersten Versuche startet, und wie sein Vater Bilder entwirft.
Als Pinch seinem Vater bei einem Besuch ein Bild zeigt, ist dieser wenig angetan. Pinch ist am Boden zerstört und möchte kein Künstler mehr werden. Die Bewunderung für seinen Vater bleibt nach wie vor bestehen.
Im weiteren Verlauf des Romans erzählt der Autor wie sich Pinch entwickelt, wie er mit der Liebe zu seinem Vater umgeht, mit dem Gefühl der Zurückweisung und dem Drang nach Anerkennung fertig wird.
Er bringt dem Leser nahe, wie schwierig es ist in dieser Welt zu bestehen. In einer Welt in der man gesehen werden muss, wie andere einen sehen möchten. Bear schafft es die Leute zu blenden, ihnen das zu zeigen, was sie sehen möchten. Doch nicht jeder schafft diese Gratwanderung.
Tom Rachman klügelt einen perfiden Plan aus, um seinem Schützling zu seinem Recht zu verhelfen. Ich war überrascht, als ich erkannte, worauf alles hinausläuft.
Ein Roman der mich begeistert hat, ein Roman der anders war als erwartet. Besser als erwartet um ehrlich zu sein.
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Wie so oft habe ich Schwierigkeiten mit der Übersetzung des Titels und hier auch mit dem Cover. Das bunte Cover ist zwar ein echter Hingucker, der Maler Bear Bavinski hat aber keine grellbunten Gesichter gemalt, sondern immer nur einzelne Körperteile seiner Aktmodelle, so z. B. einen Arm …
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Wie so oft habe ich Schwierigkeiten mit der Übersetzung des Titels und hier auch mit dem Cover. Das bunte Cover ist zwar ein echter Hingucker, der Maler Bear Bavinski hat aber keine grellbunten Gesichter gemalt, sondern immer nur einzelne Körperteile seiner Aktmodelle, so z. B. einen Arm ein Bein oder vom Gesicht nur ein Kinn. Da der Autor in seinem Buch aber den Sohn Charles (genannt Pinch) und seinen Werdegang in den Vordergrund stellt, hätte der Originaltitel besser gepaßt, da Pinch zwar eine große künstlerische Begabung hat, sich aber gegen seinen übermächtigen Vater nicht durchsetzen kann und schließlich Italienischlehrer wird.
In der Einleitung zum Buch wendet sich der Autor an seine Leser und läßt diese ein klein wenig in seine Seele schauen, was ihn sehr menschlich macht. Das hat mir sehr gefallen.
Die Erzählform des Buches und den Sprachstil finde ich grandios. Sehr gekonnt bringt der Autor dem Leser seine Protagonisten nahe, mit denen man sich sehr gut auseinandersetzen kann. Im Mittelpunkt steht die Vater/Sohn-Beziehung zwischen Baer und Pinch. Bear ist ein gefeierter Maler, berühmt, egoistisch, nur auf sich bezogen. Er ist mehrmals verheiratet und hat insgesamt 17 Kinder, zu denen er aber keine enge Bindung hat. Einzig Pinch ist ihm nahe und dieser ist bestrebt, den Vorstellungen seines Vaters zu entsprechen. Pinch möchte auch Maler werden, und seine Mutter Natalie, die seine Begabung erkennt, ermuntert ihn, diesen Weg zu gehen. Auch Bear weiß von dem außerordentlichen Talent seines Sohnes, macht dessen Hoffnung aber mit einem einzigen Satz zunichte. Pinch traut sich danach nichts mehr zu und wird Italienischlehrer.
Den egoistischen Vater muß man nicht mögen, dem zögerlichen und wenig selbstbewußten Sohn aber fehlt jemand an seiner Seite, der ihn aus seiner selbstgewählten engen Welt herausholt, bis es ihm gelingt, sich vom Vater zu befreien.
Die außerordentliche Sprachgewandtheit des Autors und die Kunst, seine Figuren so lebensecht zu skizzieren, haben dieses Buch zu etwas Besonderem gemacht. Die gekonnte Darstellung der Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn hat eine Leseempfehlung verdient.
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Als Sohn des gefeierten Males Bear Bavinsky wünscht sich Pinch schon als kleiner Junge, einmal in die Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten. Doch als er von diesem als unbegabt eingestuft wird und er ohne Hilfe klarkommen muss, ist sein Leben, ob er es will oder nicht, immer …
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Als Sohn des gefeierten Males Bear Bavinsky wünscht sich Pinch schon als kleiner Junge, einmal in die Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten. Doch als er von diesem als unbegabt eingestuft wird und er ohne Hilfe klarkommen muss, ist sein Leben, ob er es will oder nicht, immer mit Bear verbunden... .
Nachdem mich Tom Rachmanns Werk ,,Aufstieg und Fall großer Mächte" begeistert hat, war ich auch neugierig auf dieses Buch. Leider konnte mich ,,Die Gesichter" nicht richtig überzeugen und hat mich zwischendurch sogar etwas gelangweilt.
Im Prinzip geht es in der Handlung um Pinch, für den der berühmte Vater eher ein Fluch als ein Segen ist. Schon als Kind bettelt er förmlich um dessen Anerkennung und Liebe, die er nie richtig bekommt und erhält später sogar das vernichtende Urteil, dass er kein richtiger Maler sei.
So sieht man gleich zu Beginn des Buches, dass eine Vater-Sohn-Beziehung kaum vorhanden ist, aber dennoch Pinch immer Kind des berühmten Malers bleibt, egal was er tut und wie sehr er sich dagegen wehrt.
Bear wird in der Geschichte irgendwie als klischeehafter Künstler dargestellt, der beim Malen alles andere um sich herum vergisst, seine Werke bei nicht gefallen verbrennt und andere auf Austellungen maßlos beleidigt. Am schlimmsten fand ich an ihm, dass er nicht mal zu merken scheint, wie er seine Kinder, seine Frauen, die schnell zu Exfrauen werden, verletzt und welche Spuren er besonders bei Pinch hinterlässt.
Vom Schreibstil her ist das Buch gut zu lesen, aber bleibt hinter dem zurück, was ich sonst von Tom Rachmann gewöhnt bin. Auch verläuft die Handlung zähflüssig und häufig habe ich die Geschichte aus der Hand gelegt, weil sie mich gelangweilt hat.
Insgesamt ist ,,Die Gesichter" ein langatmiger Roman für mich gewesen, den ich hier leider nicht weiterempfehlen kann.
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Schon als kleiner Junge verehrte Charles seinen Vater über alle Maßen. Er sonnte sich gerne im Ruhm von Bear Bavinsky, des bekannten und berühmten Malers, und versuchte stets, ihm nachzueifern. Das änderte sich auch nicht, als dieser auszog und eine neue Familie gründete. …
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Schon als kleiner Junge verehrte Charles seinen Vater über alle Maßen. Er sonnte sich gerne im Ruhm von Bear Bavinsky, des bekannten und berühmten Malers, und versuchte stets, ihm nachzueifern. Das änderte sich auch nicht, als dieser auszog und eine neue Familie gründete. Später, als junger Mann, als Charles seine ersten zaghaften Versuche unternahm, ebenfalls zu malen, wurden diese vom Vater gnadenlos als „völlig untalentiert“ beurteilt. So wurde denn aus Pinch, wie ihn seine Eltern stets nannten, ein Lehrer für Italienisch an einer kleinen Londoner Sprachenschule, der aber seinen berühmten Vater weiterhin aus der Ferne bewundert und vergeblich versucht, von ihm Anerkennung und Liebe zu bekommen. Die bekommt er erst, als der nunmehr hochbetagte Bear ihn als Erben und Nachlassverwalter einsetzt. Jetzt hat Pinch die Möglichkeit zu tun, was er schon immer tun wollte …
„Die Gesichter“ (The Italian Teacher) ist der dritte Roman des 1974 in London geborenen Autors Tom Rachman. Nach seinem Studium der Filmwissenschaften und Journalistik arbeitete er zunächst mehrere Jahre als Auslandskorrespondent in verschiedenen Ländern. Um zu Schreiben entschied er sich später für eine Teilzeitstelle bei der International Herald Tribune in Paris. Heute lebt Rachman in London und Rom.
Gleich mehrere interessante Themen hat der Autor in diesem Buch vereint. Da ist zunächst die problematische Vater/Sohn-Beziehung: der übermächtige selbstbewusste Vater, ein Künstler, um den sich die Welt zu drehen hat - und der Sohn, ein eher schüchterner, an sich selbst zweifelnder Mann, der zeitlebens um die Liebe seines Vaters buhlt. Ausdrucksvoll und wortgewaltig lässt Rachman den Leser am Konflikt der beiden teilhaben und nimmt ihn mit auf eine emotionale Reise in deren Leben. Es geht ferner um Kunst, Künstler und die Vermarktung ihrer Werke. Wer bestimmt ihren Wert auf dem Kunstmarkt? Muss ein Künstler gegen die guten Sitten verstoßen, um Aufmerksamkeit für sein Schaffen zu bekommen? Welchen Einfluss haben Spekulanten, Galeristen und Museen? Ein weiteres Thema behandelt die Moral und das eigene Gewissen. Muss ein Fehler zwangsläufig weitere Vergehen nach sich ziehen oder gebietet es das Verantwortungsbewusstsein, sich dazu zu bekennen?
Der Schreibstil ist leicht anspruchsvoll und von starker emotionaler Tiefe, das Lesen erfordert daher eine gewisse Konzentration. Dass der Autor sehr gut schreiben kann, ist an den überaus plastisch heraus gearbeiteten Charakteren zu erkennen. Als Leser hat man das Gefühl dabei zu sein, die Personen schon lange zu kennen, an ihrem Leben teilzunehmen und mit ihren Gedanken zu verschmelzen. Die Schicksale berühren tief. Nicht nur der Sohn muss um die Anerkennung seines Vaters kämpfen, auch der Vater hat sich die Bestätigung und das Ansehen auf dem Kunstmarkt zu erkämpfen. Besinnliche, traurige Begebenheiten wechseln sich ab mit heiteren, humorvollen Momenten, so dass hintergründig stets eine gewisse Spannung erhalten bleibt und nie Langeweile aufkommt.
Fazit: Man sollte sich voll auf das Thema einlassen, um diesen Roman richtig genießen zu können – dann wird er noch lange in Erinnerung bleiben.
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Die Kunst und eine Vater-Sohn-Beziehung, die es in sich hat.
Bavinsky, ein absoluter Ausnahmekünstler ist nicht nur bei seiner Kunst zu keinen Kompromissen bereit. Er kennt auch in seinen Beziehungen inkl. mehrerer Ehen und bei seinen zahlreichen Kinder keine Rücksichtnahme, echtes …
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Die Kunst und eine Vater-Sohn-Beziehung, die es in sich hat.
Bavinsky, ein absoluter Ausnahmekünstler ist nicht nur bei seiner Kunst zu keinen Kompromissen bereit. Er kennt auch in seinen Beziehungen inkl. mehrerer Ehen und bei seinen zahlreichen Kinder keine Rücksichtnahme, echtes Familienleben ist nicht gewollt, es gibt kein Bemühen, ein guter Vater zu sein. In seiner Aura 'verglüht alles andere', keiner bekommt die Chance, aus dessen Schatten herauszutreten und in seinem Leben etwas eigenes Großes zu gestalten. Das bekommen sowohl seine Frau Natalie, die durchaus künstlerische Ambitionen hatte, wie auch sein Sohn Pinch mit aller Härte zu spüren. Gerade Pinch, der seinen Vater abgöttisch liebt und ihn bewundert, beginnt selbst schon sehr früh mit dem Malen, versteckt die Bilder aber vor seinem Künstlervater. Als er dann meint, 'gut genug zu sein', wagt er es, seine Gemälde seinem Vater zu zeigen. Doch dieser wischt seine Hoffnung auf Anerkennung und Ermutigung mit einem einzigen Satz weg. Am Boden zerstört, verlässt Pinch das väterliche Umfeld, sieht die Kunst für sich als gestorben an und bestreitet sein Leben fortan als Italienischlehrer, freudlos und in einer Art Blase, einfach so dahin lebend, ohne wirklich lebendig zu sein. Doch dann stirbt Bavinsky und Pinch empfindet Trauer, fühlt sich aber gleichzeitig irgendwie befreit. Nun hat er die Chance, seine Träume und Begabungen umzusetzen und doch noch jemand zu werden, sein eigenes echtes Leben zu leben. Und genau das geschieht dann auch, in einer Weise, wie man es vielleicht nicht gedacht hätte.
Mich hat diese Geschichte mit seinen Menschen von Anfang an gepackt, was vor allem der außergewöhnlichen Erzählkunst des Autors zu verdanken ist, dem es gelungen ist, aus dieser Konfliktthematik heraus, ein intensives emotional sehr berührendes Meisterwerk zu schaffen. Man sieht Bavinsky, diesen großen Künstler vor sich , seine Genialität in der Kunst und die gleichzeitige brachiale emotionale Gewalt und das vollständige Versagen seinem privaten Umfeld gegenüber. Und man ist so nahe dran, wenn der Sohn leidet und verzweifelt versucht, einen Weg zwischen der ersehnten Nähe zu seinem Vater und seinen eigenen Träumen zu finden und dabei scheitert.
Absolut beeindruckend, dieses Buch. Es würde ihm gebühren, viel Aufmerksamkeit in der Welt des Lesens zu bekommen. Ein Lesemuss für jeden, der, neben der Geschichte selbst, die Kunst der Wortbeschreibung zu schätzen weiß.
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