Die Geste wurde von der römischen Rhetorik über die Physiognomik bis hin zu den Gesture Studies vordergründig als eine funktionale körperliche Stütze für sprachliche Kommunikation oder als sinnliche Spur geistiger Zustände aufgefasst. Gesten begleiten unsere Diskurse und Gemütslagen und machen diese wahrnehmbar. Über diesen traditionell gültigen Standpunkt hinaus verlagert Luca Viglialoro den Fokus auf den somatisch-medialen Kunstcharakter der Geste, um diese als prozesshafte Technik (ars) für die Modellierung der aísthesis zu konturieren. Dafür werden die komplexen Relationen zwischen Gesten und Kunstreflexionen am Beispiel von medial unterschiedlichen Konfigurationen (von der Schrift und der Zeichnung bis zur Fotografie und Installationskunst) analysiert.
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»Viglialoros Buch erweist sich nicht nur als Fortsetzung der heutigen Debatte der Gesture Studies, sondern leistet darüber hinaus einen ergiebigen Beitrag sowohl zur Medienästhetik als auch zur Medienphilosophie, indem es eine klare Kritik an einer negativen Medientheorie artikuliert.« Lorenzo Gineprini, Philosophische Rundschau, 71/2 (2024)