Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,0, Universität Kassel, Veranstaltung: Arbeit – Gesundheit – Geschlecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Modernisierung, Differenzierung und der gestiegene Wohlstand westlicher Gesellschaften haben im Alltagsleben der Individuen zu maßgeblichen Veränderungen während der vergangenen Jahrzehnte geführt. Lebensqualität ist nicht mehr nur eine Frage der ausreichenden Versorgung und Absicherung, sondern wird zunehmend gemessen am persönlichen Glücksempfinden des Einzelnen. Weniger absolutes Ziel als vielmehr notwendige Bedingung zur Erfüllung jeglicher persönlicher Bedürfnisse und gesellschaftlichen Anforderungen ist dabei ein guter gesundheitlicher Zustand. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu untersuchen, inwiefern gesellschaftliche Aspekte die subjektive wie auch objektive Idealvorstellung von Gesundheit bestimmen und inwieweit vor diesem Hintergrund Gesundheit ein für den Einzelnen überhaupt erreichbares Ziel darstellt. Als Grundlage zur Diskussion dieser Frage werden verschiedene Theorien über die sozialen Bestimmungsfaktoren des Gesundheitszustands der Individuen dargestellt. Hierbei werden Gesundheit und Wohlbefinden als Produkt äußerer Rahmenbedingungen und Risiken, als abhängig von spezifischen Widerstandsressourcen und als Ergebnis des stufenweisen Lebenslaufprozesses dargestellt. Ergebnis der Gegenüberstellung dieser verschiedenen Theorien zur Bestimmung von Gesundheit in Anlehnung an die jeweils subjektiven und objektiven Gesundheitsideale ist, dass sich grundsätzlich über die individuelle Definition des eigenen Wohlbefindens auf der persönlichen Gesundheitsskala im sozialen Kontext zwar eine Regulation bewirken lässt, jedoch der Wesentliche Anteil zur Bestimmung individueller Gesundheit durch eine Vielzahl komplexer äußerer Faktoren induziert wird, wodurch aus individualistischer Perspektive die eigene Gesundheit als absolutes Ziel wenn überhaupt, dann nur theoretisch, nicht jedoch praktisch erreichbar wird.