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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Universität Duisburg-Essen (Germanistik), Veranstaltung: Das geistliche Spiel im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Gewaltdarstellung der Juden im Donaueschinger Passionsspiel. Ziel ist es, eine detaillierte Ausdifferenzierung der Gewalt vorzunehmen, um den durch die Passionsspiele verstärkten Judenhass im Mittelalter verstehen zu können. Folgender These wird nachgegangen: "Im Donaueschinger…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Universität Duisburg-Essen (Germanistik), Veranstaltung: Das geistliche Spiel im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Gewaltdarstellung der Juden im Donaueschinger Passionsspiel. Ziel ist es, eine detaillierte Ausdifferenzierung der Gewalt vorzunehmen, um den durch die Passionsspiele verstärkten Judenhass im Mittelalter verstehen zu können. Folgender These wird nachgegangen: "Im Donaueschinger Passionsspiel durchläuft Jesus eine ganze Serie unterschiedlicher Gewalthandlungen, sowohl auf narrativer als auch auf performativer Ebene." Die Arbeit beginnt mit einer thematischen Einführung der Gewalt in die Passionsspiele des Spätmittelalters. Die Analyse der Gewaltdarstellung im Donaueschinger Passionsspiel orientiert sich an Jutta Emings Beitrag zur Gewalt und ihrer Klassifizierung im geistlichen Spiel. Sie beginnt mit einer Untersuchung der Gewalt auf verbaler Ebene, daran anschließend, wird die performative Gewaltdarstellung untersucht. Im Fazit wird die Wirkung der Spiele vom Mittelalter bis heute diskutiert, die Arbeit endet mit einem Ausblick. Judenfeindschaft existiert seit Jahrhunderten. Die starke Abneigung gegen Juden findet ihren Ursprung in der Bibel, in der judenfeindliche Tendenzen durch die Gewalthandlungen der Juden an Jesus Christus hervorgerufen wurden. Das jüdische Volk war besonders im Mittelalter einer Vielzahl von Anschuldigungen, Vorwürfen und Erniedrigungen durch die Christen ausgesetzt. Einen wesentlichen Anteil daran hatte die Inszenierung der Juden in den geistlichen Passionsspielen des Spätmittelalters. In diesen fand eine Vermittlung der Heilsgeschichte im Zusammenhang mit der Erlösungsgeschichte statt. Bibel Passagen wurden besonders brutal und detailreich ausformuliert, es wurden Szenen dazu erfunden und gestalterische Möglichkeiten des Theaters genutzt, um die Juden als Täter zu präsentieren. In der germanistischen Mittelalterforschung fand sehr spät ein Interesse an geistlichen Spielen statt. Jutta Eming verweist auf die komplexen, vielschichtigen Funktionszusammenhänge von Gewalt, die es zu differenzieren gilt. Als exzessivstes Beispiel führt sie das Donaueschinger Passionsspiel an.

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