Das in der Natur nur in beschränktem Maße zur Verfügung·stehende Wasser ist in vielen Industrie-und Gewerbebetrieben mit der am meisten gebrauchte und zum Teil auch verbrauchte Rohstoff. Ein großerTeildes im Betrieb verwandten Wassers verläßt in unverschmutztem Zustand, z. B. als Kühlwasser, wieder den Betrieb und kann ohne weiteres in die Flüsse aufgenommen werden. Diesen Wässern gegenüber stehen die eigentlichen Abwässer, die die Abfallstoffe der Betriebe in gelöstem oder ungelöstem Zustand aufnehmen und dann in die Flüsse bringen. Je nach der Art und Menge der Abfallstoffe und nach der Größe des zur Verfügung stehenden Vorfluters können sie im Vorfluter zu mehr oder weniger großen Schwierigkeiten führen. Durch die Aufnahme der Abwässer sind die meisten Flüsse bereits so stark verschmutzt, daß ein Zustand erreicht worden ist, der im Interesse der öffentlichen Gesundheit nicht länger geduldet werden kann. Die Wissenschaft von der Behandlung der industriellen und gewerb lichen Abwässer ist noch verhältnismäßig jung. Man hat sich erst in den letzten Jahrzehnten intensiver mit der Frage der Reinigung dieser Ab wässer beschäftigt. Nachdem der Altmeister der Abwasserchemie J. KoENIG im Jahre 1912 in seinem Buch "Die Verunreinigung der Gewässer" zum ersten Male auch die industriellen Abwässer behandelt hat, habe ich im Jahre 1939 in dem Handbuch der Lebensmittelchemie, Band VIII, I. Teil (Springer-Verlag) in dem Abschnitt "Technologie des Wassers" im dritten Teil die Behandlung der gewerblichen und indu striellenAbwässereingehender beschrieb:m.
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