Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Phys. Geogr., Geomorphologie, Umweltforschung, Note: 2,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Institut für Geographie), Veranstaltung: Glaziologie Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Das Thema der vorliegenden Hausarbeit ist: die Gletscherzunge – das Zehrgebiet. Die erste Assoziation, die man mit diesem Thema hat, ist bestimmt die Ablation eines Gletschers im Zehrgebiet, das entweder die Gletscherzunge beinhaltet oder die Gletscherzunge bildet. Aber bei genauerem Hinsehen eröffnen sich unermesslich viele und große Themenkomplexe, die man unweigerlich in einer Hausarbeit über die Gletscherzunge behandeln muss. Von besonderer Bedeutung sind neben den verschiedenen Formen auf einem Gletscher auch diejenigen Strukturen, die vor einem Gletscher gebildet werden. Nicht nur im rezenten Bereich der Gletscher lassen sich Formen der Vergletscherung erkennen. Auch in Bereichen der eiszeitlichen Inlandvereisung, besonders in den Bereichen, die durch die Gletscherzunge geformt wurden, kann man bei intensiver Betrachtung ganze Landschaftskomplexe als glazial geprägt erkennen. Die Seminararbeit soll dazu beitragen einen tieferen Einblick in die Prozesse, die auf und vor einem Gletscher stattfinden, und in die Formen, die von der Gletscherzunge gebildet werden oder auf ihr entstehen, zu bekommen. Zuerst werden einige wesentliche Begriffe definiert, anhand derer man einen ersten Überblick über das Themengebiet der Gletscherzunge erhalten soll. Im Folgenden werden die einzelnen Oberflächen- und Ablationsformen eines Gletschers beschrieben, die für das Verständnis des Gesamtsystems Gletscher von großer Bedeutung sind. Daraufhin wird auf die einzelnen Faktoren und Formen der Glazialmorphologie des Vorfeldes eingegangen, die nicht nur bei rezenten Gletschern, sondern auch bei der Vergletscherung im Pleistozän, eine wesentliche Rolle spielten. Neben der glazialen Erosion werden auch glaziale Akkumulationsformen angeführt. Abschließend werden außerdem die glazifluvialen Prozesse, Ablagerungen und Formen berücksichtigt, die neben der glazialen Gestaltung des Landschaftsbildes einen besonderen Stellenwert in der Morphologie vergletscherter Gebiete einnehmen. Diese Arbeit wird sich ausschließlich mit Gletscherzungen von Talgletschern, dabei besonders mit solchen der Alpen, und mit der Inlandvereisung während des Pleistozäns beschäftigen.