Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Hungersnot und Nahrungsmittelknappheit sind leider auch heute noch keine außergewöhnlichen oder seltenen Ereignisse. 2002 rechnet die FAO (Food and Agriculture Organisation)in ihrem Bericht „Stand der Ernährungsunsicherheit in der Welt“ vor, dass die derzeitige Menge an Nahrungsmitteln ausreichen würde, um 12 Milliarden Menschen, also fast das doppelte der Weltbevölkerung, mit durchschnittlich 2100 Kilokalorien zu versorgen, dennoch leiden weltweit mehr als 860 Millionen Menschen an Unterernährung. Warum aber wird heute von einer globalen Nahrungsmittelkrise gesprochen? Der Hunger ist zwar heute nicht mehr die Folge von ungenügender Verfügbarkeit, sondern vielmehr von unzureichender Erreichbarkeit. Länder, die auf Nahrungsmittelimporte angewiesen sind, leiden nun besonders unter der Knappheit. In vielen Entwicklungsländern, davon ein Großteil in Afrika, z.B. Mauretanien, Elfenbeinküste, Kamerun, Ägypten und dem Senegal, aber auch in Haiti auf den Philippinen und in Mexiko (vgl. Abb.1) gab es in diesem Jahr große Hungersnöte, begleitet von Protesten der notleidenden Bevölkerung. Nicht nur die bereits Hungernden gingen auf die Straßen, sondern auch viele, die in den steigenden Preisen für Mais, Weizen und Reis eine drohende Gefahr für die Ernährungssicherheit erkannten. Darüber, dass die derzeitige Nahrungsmittelkrise von stark gestiegenen Preisen für Nahrungsmittel verursacht wurde (vgl. Abb.2), herrscht weitgehend Einigkeit. Uneins ist man sich hingegen über die Gründe, die zu dem starken Anstieg der Preise geführt haben. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die steigenden Nahrungsmittelpreise als Chance für eine Neuausrichtung der Agrar- und Entwicklungspolitik zu begreifen. Der überwiegende Teil der Entwicklungsländer sind Netto-Getreideimporteure und somit von der Preissteigerung für Getreide stark betroffen. Getreide fungiert in armen Ländern zudem als Grundnahrungsmittel, wodurch quasi die Ärmsten der Armen am härtesten vom weltweiten Anstieg der Getreidepreise getroffen werden. 2.Gründe für die Preissteigerungen Gleich eine ganze Reihe von Faktoren haben zu der Krise geführt. So wächst die Weltbevölkerung jährlich um ca. 75 Millionen . Umweltkatastrophen wie Dürren und Hochwasser nehmen durch den Klimawandel bedingt zu, was zu erheblichen Ernteausfällen führt. Die Erderwärmung verhindert eine Steigerung der Getreideproduktion, während gleichzeitig vor allem in ärmeren Ländern die Weltbevölkerung stetig wächst. Dadurch sinkt das (...)