Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 3,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Pädagogik - Grundschulpädagogik und -didaktik), Veranstaltung: Grundschulen mit pädagogischem Profil, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Glocksee-Schule gehört zu einem der radikalsten Erziehungsversuche der Nachkriegszeit. Entstanden aus der Unzufriedenheit mit dem bestehenden Schulsystem, verbunden mit der Forderung nach einem anderen Aufwachsen der Kinder, wurde sie im Laufe ihrer Geschichte, begleitet durch vielfache Kritik von außen und interne Schwierigkeiten, schließlich als eine pädagogische Institution anerkannt und hat heute in der hannoverschen Schullandschaft einen festen Platz eingenommen. Welche Anlässe im Einzelnen zur Gründung dieser Schule geführt haben, soll im ersten Kapitel thematisiert werden. Obwohl dem Schulversuch bei seiner Arbeitsaufnahme kein theoretisch ausgefeiltes Konzept zugrunde lag, hatten die GründerInnen klare Ansichten über die Erziehung und das Lernen ihrer Kinder, die mithilfe der Glocksee-Pädagogik verwirklicht werden sollten. Begriffe wie Selbstregulierung und ‚Entschulung‘ der Schule sowie die Vorstellung vom Lernen ohne Angst und Zwang sind in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung. Diese und weitere pädagogische Grundgedanken bildeten den Ausgangspunkt für das Schulprojekt und werden daher ausführlich im zweiten Kapitel dargestellt. Besonders der Begriff der Selbstregulierung unterlag im Laufe der Glocksee-Schulgeschichte einem stetigen Wandel und soll deshalb noch einmal in einem eigenen Kapitel umfassend erörtert werden. Wie die Schule und das Lernen gegenwärtig organisiert sind, zeigen die nachfolgenden Ausführungen, bevor im Anschluss die Vorstellung des Lernens in der Unterstufe erfolgt.