Ausgezeichnet mit dem Preis der Casa de la Americas 2008 Wie kann man in Haiti aufwachsen und trotzdem kaum eine Ahnung vom Voodoo haben? Diese Frage muss sich der Erzähler stellen lassen, als er sich bei einer Zeremonie blamiert. Schuld daran ist seine streng protestantische Großmutter, bei der er aufgewachsen ist und die ihn von solchem »Teufelszeug« ferngehalten hat. Die Neugierde des Jungen stachelt das nur an: Warum lässt seine Tante ein Festmahl vergraben? Was steckt hinter der Krankheit und der wundersamen Heilung seines Onkels. Wie vollzieht sich eine »Rückkehr nach Guinea«? Um endlich nicht mehr als das »Unschuldslamm« zu gelten, über das sich alle lustig machen, plant er einen großen Befreiungsschlag ... Die Sicht des Kindes, seine Fragen und Ängste, gehen in die des Erwachsenen über, der seine Erinnerungen Revue passieren lässt. Ein amüsanter Roman in Dalemberts anspielungsreicher Sprache voll farbiger Gestalten und kreolischer Fabulierlust und eine Reise in eine hierzulande kaum bekannte Kultur. Hinter den spannenden und komischen Situationen scheinen immer wieder die Themen auf, die Dalembert besonders teuer sind: Das »Zeitenland« der Kindheit und seine Tabus, die Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln, das Vagabundentum. »Louis-Philippe Dalembert baut sein Buch auf wie eine Zeremonie, ein Ritual, das ihn unaufhörlich zur verlorenen Kindheit führt.« (Catherine Le Ferrand, avoir-alire.com)
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