Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Seminar für Liturgiewissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird die Struktur der Liturgie der orthodoxen Kirche auf ihre historische Wandelbarkeit hin untersucht. Dabei werden zu Beginn einige theologische Präsumtionen -mitsamt deren konkreten Erscheinungsformen - zur Rolle der Liturgie in der orthodoxen Kirche herausgestellt. Anhand dieser Erscheinungsformen soll anschließend gezeigt werden, inwiefern auch unter orthodoxen Theologen das Narrativ der Göttlichen Liturgie als eines homogenen und durch alle Zeiten hindurch unveränderlichen rituellen Gebildes dominant ist. Daran anknüpfend wird dieses verbreitete Narrativ einer Untersuchung über historische Veränderungsprozesse in Struktur, Erscheinung und Text der Göttlichen Liturgie gegenübergestellt. Diese Gegenüberstellung soll den inhaltlichen Schwerpunkt der Ausarbeitung bilden. Insbesondere wird dabei gezeigt, ob die von vielen orthodoxen Theologen kolportierte Unwandelbarkeit der Göttlichen Liturgie mit der historischen Realität als kongruent einzustufen ist. Als zentrale Bezugsquellen der geschichtlichen Auseinandersetzung mit der Göttlichen Liturgie wird sich dabei primär auf die Ausführungen Ivan Dmitrevskijs (19.Jahrhundert) und Robert Tafts (21.Jahrhundert) berufen, welche die Göttliche Liturgie in ihrer jeweiligen Zeit aus einer historisch-kritischen Perspektive heraus beleuchtet haben. Jedoch werden zunächst einige grundlegende Charakteristika des orthodoxen Liturgieverständnisses benannt, die für eine differenzierte Beschäftigung mit dem Spannungsverhältnis von Tradition und Erneuerung im Zusammenhang mit der Göttlichen Liturgie nicht ausgespart werden dürfen.
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