Die Grabinschrift des Aberkios, im 2. Jh. in Phrygien entstanden und 1883 in der Nähe des antiken Hieropolis wiederentdeckt, zeigt in eindrucksvoller Weise den Umgang eines frühen Christen mit seinen Identitäten als Bürger seiner Heimatstadt, Einwohner des römischen Reiches und Christ. Ihr Verfasser unternimmt einen der ersten noch heute bekannten Versuche, in der traditionellen Form phrygischer Grabepigramme zentrale Aspekte neuer, christlicher Identität zum Ausdruck zu bringen, wie z. B. die gemeinsame Eucharistiefeier, die er überall bei Begegnungen auf seinen weiten Reisen nach Rom und in den Osten über die Grenzen des römischen Reiches hinaus bis zur Stadt Nisibis erlebt. Dabei verwendet er eine reiche Bildsprache, die bis heute nicht vollständig zu erklären und zu deuten ist.
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