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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar), Veranstaltung: Die Landwirtschaft im römischen Italien (2. Jhd. v. Chr. – 2. Jhd. n. Chr.), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Die althistorische Forschung hat bis in die späten 1950er Jahre die demographische Entwicklung im Vorfeld der Reform als ein Bevölkerungsschwund gewertet. Dieser quantitative Mangel an wehrfähigem Potenzial wurde als Hauptgrund für das Nichterfül-len der Vermögensqualifikation angeführt. Seitdem hat sich jedoch…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar), Veranstaltung: Die Landwirtschaft im römischen Italien (2. Jhd. v. Chr. – 2. Jhd. n. Chr.), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Die althistorische Forschung hat bis in die späten 1950er Jahre die demographische Entwicklung im Vorfeld der Reform als ein Bevölkerungsschwund gewertet. Dieser quantitative Mangel an wehrfähigem Potenzial wurde als Hauptgrund für das Nichterfül-len der Vermögensqualifikation angeführt. Seitdem hat sich jedoch eine Tendenz zur Revision der demographischen Entwicklung herausgebildet. Kernaussage dieser Neubewertung ist, dass ein allgemeines Bevölkerungswachstum stattgefunden hat, dessen Konsequenz eine zunehmende Verarmung der italischen Bevölkerung war. In dieser Arbeit werde ich mich mit der Frage befassen, inwiefern nach der wissenschaftlichen Neubewertung der demographischen Entwicklung im römisch-republikanischen Italien im 2. Jhd. v. Chr. nun nicht auch die Agrarreform von 133 selbst neubewertet werden muss. Zunächst werde ich eine Auswertung und Interpretation der Zensuszahlen, welche als demographisches Material dienten, vornehmen (Kapitel 2). Im nächsten Schritt werde ich die bereits angesprochene Neubewertung der demographischen Entwicklung nachzeichnen (Kapitel 3). Vor diesem Hintergrund werde ich die Forschungsdiskussion um die Agrarreform darstellen (Kapitel 4). Als historische Quelle dient Livius, der die Zensuszahlen als demographisches Material überliefert hat. Ferner berichteten die antiken Historiographen Appian und Plutarch im 1. /2. Jhd. n. Chr. sowohl über die Brüder Tiberius und Gaius Gracchus, als auch über die demographische Entwicklung im Vorfeld. Ihre Theorie prägte bis in die späten 1950er Jahre das moderne geschichtswissenschaftliche Forschungsbild und wird deshalb in dieser Arbeit ausführlicher vorgestellt. Der Schwerpunkt meiner Betrachtung liegt im Zeitraum von 200-120 v. Chr., der die Vorlaufzeit und die ersten Auswirkungen der Reform umfasst. Inhaltlich betrachtet geht es überwiegend um die freie Bevölkerung als demographisch-militärisches Potenzial. Eine sozial stratifizierte Darstellung in Sklaven, Großgrundbesitzer etc. tritt daher in den Hintergrund. Auf die Umsetzung und die Auswirkung der Agrarreform sowie deren heftige Ablehnung durch die römische Elite kann ebenfalls nur am Rande eingegangen werden.