Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2-, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Veranstaltung: Der Prinzipat des Augustus, Sprache: Deutsch, Abstract: „His ego nec metas rerum nec tempora pono. Imperium sine fine dedi.“1Mit diesen Worten lässt Vergil in seinem Nationalepos den römischen Weltherrschaftsanspruch durch den höchsten Gott Jupiter legitimieren, in dem dieser den Römern ein Reich ohne Grenzen verspricht. Damit hat der Dichter die ideologischen Grundlagen für eine in alle Himmelsrichtungen umgreifende Expansion geschaffen, mit dem höheren Ziel, „der gesamten Erde die Segnungen des römischen Friedens und der römischen Gerechtigkeit zu bringen.“ Unter Augustus hat diese Vorstellung schließlich ihren Höhepunkt erfahren, da es dem ersten Princeps wie keinem anderem Herrscher zuvor oder danach gelungen ist, dem Imperium eine größere territoriale Ausdehnung zu bescheren. Doch welche Antriebskräfte waren es tatsächlich, die Augustus zu den zahlreichen Vorstößen über alle Grenzen des Reiches hinaus motiviert haben? Verfolgte er einen defensiven Kurs mit seiner Außenpolitik, um lediglich dem neuen Sicherheitsbedürfnis der von ihm geschaffenen Monarchie gerecht zu werden? Oder sah sich Augustus in der natürlichen Nachfolge seines Großonkels und Adoptivvaters Caesar, der durch seine enorme Annexionspolitik in Gallien, die imperialistischen Bestrebungen der ausgehenden Republik vorangetrieben hatte? Der erste Teil der Arbeit wird sich zunächst kurz mit den für die römische Außenpolitik bestimmenden Faktoren auseinander setzen, um zu ergründen, welche Zielsetzungen sich daraus im entstehenden Principat entwickelt haben. Im zweiten Komplex soll schließlich exemplarisch anhand der Grenz- und Außenpolitik in Parthien und Germanien untersucht werden, ob bzw. welche jeweiligen Konzepte Augustus in diesen Gebieten verfolgte hat und inwieweit er damit jeweils Erfolg gehabt hat.