Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik, Völker, Note: 1,3, Universität Bayreuth (Soziologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Ländliche Entwicklung und Armut in der Dritten Welt, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Terminus „Moralökonomie“ ist seit seiner „Erfindung“ in den 70er Jahren nicht mehr aus wirtschaftsethnologischen und entwicklungssoziologischen Debatten wegzudenken. Bei diesen Diskursen standen die Vertreter des moralökonomischen Ansatzes den Vertretern der liberalen Marktökonomie gegenüber. Diese Trennlinie verlief meist parallel zu der Dichotomisierung in substantivistische und formalistische Theorien. Die empirischen Beobachtungen des Alltags sozialer Akteure in sich entwickelnden Ländern Afrikas und Südostasiens warfen jedoch die Frage auf, inwieweit diese Gegenüberstellungen noch zeitgemäß sind, innerhalb einer globalisierten Welt. Kleinhändler z.B. ließen sich wegen ihrer starken Verbindung zur dörflichen, moralökonomisch geprägten Gemeinschaft, weder in die kapitalistische Marktökonomie einordnen, noch vollständig in die Moralökonomie, da sie ja auch nach den Gesetzen des Marktes handeln mussten, um als Kleinhändler zu überleben. So begannen in den 80er Jahren die ersten Wissenschaftler diesen Dualismus aufzuheben, und Komponenten beider Konzepte aufzunehmen.