Eva Meijer ist freie Philosophin und Autorin. Außerdem hat sie mit wiederkehrenden Depressionen zu kämpfen. Diesen widmet sie sich in Die Genzen meiner Sprache und findet Worte, die sehr Nahe gehen und das Ausmaß dieser Krankheit verdeutlichen, aber auch Worte die heilsam sind.
“Depression gilt
in Deutschland inzwischen als Volkskrankheit, über 5 Millionen Menschen erkranken jährlich daran. Die…mehrEva Meijer ist freie Philosophin und Autorin. Außerdem hat sie mit wiederkehrenden Depressionen zu kämpfen. Diesen widmet sie sich in Die Genzen meiner Sprache und findet Worte, die sehr Nahe gehen und das Ausmaß dieser Krankheit verdeutlichen, aber auch Worte die heilsam sind.
“Depression gilt in Deutschland inzwischen als Volkskrankheit, über 5 Millionen Menschen erkranken jährlich daran. Die Philosophin Eva Meijer erzählt von ihrer eigenen Erfahrung mit Depression und kommt dabei zu erstaunlichen neuen Erkenntnissen. Mit den Mitteln der Philosophie, mit Verweisen auf Wittgenstein, Camus, Foucault u.v.a. erklärt und untersucht sie das Phänomen, nimmt der Depression den Schrecken und zeigt, wie die Beziehung zwischen Individuum und Welt, die bei der Krankheit verloren geht, auf vielfältige Weise wiederhergestellt werden kann und was das Leben lebenswert macht.”
Es fällt mir schwer, Worte für dieses besondere Buch zu finden. Es umfasst nur etwa 140 Seiten und bietet doch so viel. Eva Meijer erzählt nicht nur eindrücklich, von erdrückenden Gefühlen, für die sie starke und nachvollziehbare Worte findet, sie selbst lebt schon seit Jahrzehnten mit diesen wiederkehrenden Gefühlen und genau das ist es, was mich so bewegt hat. Dass es nicht ‚nur‘ eine kurze Episode ist (Was schlimm genug ist), sondern dieses konstante. Diese Krankheit, die das ganze Leben bestimmt und jeden Moment wieder um die Ecke kommen kann und den Blick auf das Leben total beeinflusst.
“Ich war fest entschlossen, in Gang zu bleiben, und agierte wie eine Maschine, mit Maske bei sozialen Interaktionen, in Müdigkeit schwimmend - es ist Schwerstarbeit, rege zu bleiben, wenn die Erde viel stärker an dir zieht, als normal.”
Aber sie findet auch immer positive Worte. Nicht diese fake scheiße, bei der ich nur die Augen verdrehen kann. Kraft zieht sie aus ihrem kreatives Schaffen, Tieren und Bewegung. Sie gibt den Kampf nie auf, auch wenn er an einigen Tagen besonders sinnlos erscheint, und gibt interessante Impulse.
Ihre eigenen Gedanken bringt sie dabei wundervoll klar zu Papier und lässt immer wieder Philosophen und andere Schriftsteller zu Wort kommen, wenn sie zum Beispiel über Themen wie Suizid, Wahnsinn und das Existieren schreibt.
“Wenn du irre bist, kannst du dir selbst nicht mehr trauen. Nur du selbst kannst aber der Kompass für dich sein, und wenn sich dessen Naldel immerzu im Kreis dreht, kommst du stets weiter von deinem Ziel ab, wohin du auch gehst.”
Ein wunderbares Buch, dass das Thema Depressionen näher bringt und Betroffenen Kraft geben kann.